Ingelheim – Jeden ersten Donnerstag im Monat stellt eine Ingelheimerin oder ein Ingelheimer, ihr oder sein Herkunftsland vor und macht es, anhand von Bildern, Filmen, Literatur, Musik oder kleine kulinarische Kostproben für die Teilnehmer erlebbar.
Dabei geht es um die je eigene Sichtweise und die eigene Erfahrungen und um einen ganz persönlichen Zugang zum Heimatland.
25 Teilnehmer hörten Roula Nissan bei der letzten bunten Stunde gespannt zu. Sie berichtete über Ihr Heimatland Syrien. Anhand einer Präsentation mit vielen Fotos und Filmen gab sie Einblicke in ein Syrien, das noch nicht vom Krieg zerstört war. Betroffenheit zeigte sich, als Nissan berichtete, dass alles was zuvor gezeigt wurde, mittlerweile zerstört ist. „Natürlich vermisse ich meine Heimat.
Neulich, als mein Sohn unseren Hausschlüssel von unserer Wohnung in Syrien in der Hand hatte, habe ich sehr geweint. Aber wir können nicht zurück. Und deshalb sind wir dankbar und glücklich hier in Deutschland sein zu können“, so Nissan. Im Anschluss unterhielten sich die Anwesenden noch lange miteinander über die Unterschiede und Ähnlichkeiten zwischen Syrien und Deutschland, über Nissans Erwartungen, Schwierigkeiten und Perspektiven. Auch die Themen Politik und Kultur wurden angesprochen.
In der nächsten Bunten Stunde am 3. März um 19 Uhr im Weiterbildungszentrum Ingelheim, geht es um das Land Marokko. Im Mittelpunkt der Stunde steht Ismail Oudbib. Er kam vor 13 Jahren als Student nach Deutschland und gibt einen Einblick in die Bevölkerung, die Geschichte und die Politik des Landes. Darüber hinaus berichtet er über seinen persönlichen Weg von Marokko nach Deutschland und es gibt die Möglichkeit bei marokkanischem Tee und Gebäck ins Gespräch zu kommen. Ismail Oudbib arbeitet im Krankenhaus und ist als Sprach- und Kulturmittler in Ingelheim tätig. Er engagiert sich aktiv in der Flüchtlingshilfe
Die Bunte Stunde ist ein Gemeinschaftsprojekt des städtischen Migrations- und IntegrationsBüros und der Volkshochschule im Weiterbildungszentrum Ingelheim.