Plastik „Hambach“ nun im Hambacher Schloss

Schenkung

v.l.: Ulrike Dittrich (Schlossmanagerin), Dr. Stefan Lorenz (Sohn des Künstlers), Silvia Schreiber (Tochter des Künstlers), Kulturstaatssekretär Walter Schumacher

Neustadt an der Weinstraße – In diesem Jahr wäre der vor drei Jahren verstorbene Maler, Grafiker und Bildhauer Herbert Lorenz 100 Jahre alt geworden. Einen besonderen Rang in seinem Lebenswerk nimmt die eigens zur 150. Wiederkehr des Hambacher Festes geschaffene Plastik Hambach ein.

Der zu seinen Lebzeiten wiederholt geäußerte Wunsch des Künstlers, jenes Werk der Stiftung Hambacher Schloss zu vermachen, wurde am heutigen Tage, dem  23. Februar 2016 um 11.30 Uhr mit der Schenkung durch die Erbengemeinschaft H. Lorenz erfüllt.

Vertreten wurde die Erbengemeinschaft H. Lorenz durch den Sohn des Künstlers, Herr Dr. Stefan Lorenz sowie die Tochter des Künstlers, Frau Silvia Schreiber, die das Kunstwerk dem Vorstandsvorsitzenden der Stiftung Hambacher Schloss Walter Schumacher mit Freude überreichten. 

Die Plastik wird zunächst in der Ausstellung des Hambacher Schlosses zu sehen sein. Langfristig ist die Präsentation im Schlosspark angedacht.

Seit 1980 war der gebürtige Chemnitzer Herbert Lorentz mit seinem Atelier in Gleisweiler ansässig. In der neuen pfälzischen Wahlheimat erhielt er zahlreiche Aufträge von kirchlicher, öffentlicher und privater Seite. So gestaltete Herbert Lorenz den „Reitschulplatz“ mit einer großen Bronzeplastik für die Gemeinde Gleisweiler. In Edenkoben verewigte er sich mit den „Tanzenden Winzerstöchtern“ und in Kirchheimbolanden zieren seine Reliefs das Kreishaus, um nur einige seiner Werke zu nennen.

Der Künstler Herbert Lorenz wurde mehrfach geehrt: so erhielt er von der Gemeinde Gleisweiler die Ehrenbürgerschaft, der Kreis Südliche Weinstraße verlieh ihm die Goldenen Wappennadel und 1996 erhielt er in Anerkennung seines Lebenswerkes die Medaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.

Seine Plastik Hambach (Aluminiumguß, 65×45 cm) schuf Lorenz anlässlich der 150. Wiederkehr des Hambacher Festes im Jahre 1982. Das Werk zeigt die höchst unterschiedliche Positionierung einer Vielzahl von Menschen um ein gemeinsames, ideelles Zentrum. Die Abstraktion der Personenzeichnung und das metallisch-raue Material bilden hier eine komprimierte Chiffre für den Gehalt der historischen Vorgänge des Hambacher Festes und weisen zugleich darüber hinaus: Demokratie als stets neu zu bewältigende Aufgabe der Vielfalt in der Einheit des verfassungsmäßigen Konsenses.