Dritter Band des „Pfälzischen Klosterlexikons“ erschienen

Klosterlandschaften

Abteikirche in Otterberg

Kaiserslautern – Das Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde erarbeitet seit 2009 das „Pfälzische Klosterlexikon – Handbuch der Klöster, Stifte und Kommenden“.

Der neu erschienene, 735-seitige dritte Band behandelt 38 Anlagen von „M“ (Marienthal) bis „R“ (Rothenkirchen) und wird nun zu zwei Gelegenheiten präsentiert: In Oppenheim findet die Buchvorstellung am Freitag, 11. März, um 18 Uhr im Weinsaal des Weinguts Dr. Dahlem in der Rathofstraße statt. Mit einem Vortrag zum Thema „1317 – die Architektur der Katharinenkirche Oppenheim zur Zeit der Stiftserhebung" begleitet Tina Schöbel die Veranstaltung, die in Zusammenarbeit mit dem Oppenheimer Geschichtsverein angeboten wird.

Am Samstag, 19. März, wird die Publikation um 19.30 Uhr im Katholischen Pfarrheim in Otterberg, Klosterstraße 1, vorgestellt. Dazu referiert Charlotte Lagemann über „Die Kirche der ehemaligen Zisterzienserabtei in Otterberg. Zugänge und Rätsel der Forschungsgeschichte“. Kooperationspartner sind hier der Historische Verein der Pfalz, Ortsgruppe Otterberg, und das Katholische Pfarramt Otterberg. Der Eintritt zu beiden Veranstaltungen ist frei. Um Anmeldung wird gebeten unter 0631 3647-303 oder per E-mail an info@institut.bv-pfalz.de.

Seit dem frühen Mittelalter, vor allem aber vom 12. bis zum Beginn des 15. Jahrhunderts, galt der Raum der heutigen Pfalz als ein Kernland des Reichs. Dementsprechend ist dort die Anzahl der Klöster so groß, dass diese Region zu den ausgesprochenen „Klosterlandschaften“ des alten Reiches gehört. Nahezu 200 Klöster, Stifte und Kommenden prägten als Orte christlichen Lebens die pfälzische Kulturlandschaft, weswegen der Bezirksverband Pfalz das Kaiserslauterer Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde mit der Erstellung eines Klosterlexikons beauftragte. Das Projekt wird seitdem in Zusammenarbeit mit dem Institut für Europäische Kunstgeschichte und dem Bistumsarchiv Speyer verwirklicht. Herausgeber sind Jürgen Keddigkeit, Matthias Untermann, Hans Ammerich, Pia Heberer und Charlotte Lagemann. Alle Bände zum Klosterlexikon sind erhältlich im Online-Shop unter shop.pfalzgeschichte.de oder telefonisch zu bestellen beim Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde unter der Telefonnummer 0631 3647-304.

Bereits 1836 veröffentlichte der Nestor der pfälzischen Klosterforschung Franz Xaver Remling den ersten Teil seines beeindruckenden zweibändigen Werks „Urkundliche Geschichte der ehemaligen Abteien und Klöster im jetzigen Rheinbayern". Von der ungeheuren Materialfülle dieser Arbeit profitierte bis in die jüngste Vergangenheit die pfälzische Klosterforschung. Trotz dieses ehrfurchtgebietenden Werks war gleichwohl unübersehbar: Ein vergleichbares bau- und kunsthistorisches Werk ist nie entstanden, sodass es nicht zuletzt aus diesem Grund an einem zeitgemäßen interdisziplinär ausgelegten pfälzischen Klosterhandbuch mangelte. Diese Feststellung war neben der Popularität der pfälzischen Klöster sicherlich auch ein gewichtiger Beweggrund für den Bezirksverband Pfalz, sich dem Thema „Kloster" zuzuwenden.