Frankenthal: Benefizspiel der HSG Eckbachtal gegen die TSG Ludwigshafen-Friesenheim

Zwei Teams, ein Ziel - Fabian Pozywio (mittlere Reihe, rechts neben Roko Peribonio) und seiner Familie zu helfen. (Foto: Kerstin Zielke)
Zwei Teams, ein Ziel - Fabian Pozywio (mittlere Reihe, rechts neben Roko Peribonio) und seiner Familie zu helfen. (Foto: Kerstin Zielke)

Frankenthal – Das Benefizspiel zwischen der HSG Eckbachtal und der TSG Ludwigshafen-Friesenheim, von Heike Wiesner und Marcus Zemihn perfekt organisiert und in Frankenthal über die Bühne gegangen, endete 25:38 (10:21).

Die Sporthalle am Kanal war am vergangenen Freitag ausverkauft, und so gaben die 1000 Zuschauer dieser Partie einen tollen Rahmen. Über diese Begegnung hinaus gab es diverse Aktionen, unter anderem wurden auch Trikots mit den Unterschriften der Spieler von den Rhein-Neckar Löwen und Frisch-Auf! Göppingen sowie des Fußball-Zweitligisten VfB Stuttgart und der Adler Mannheim versteigert.

Der Gesamterlös der Benefizaktionen ist für Fabian Pozywio bestimmt. Der 21-jährige Handballer der HSG Eckbachtal erlitt im Sommer 2015 durch eine unfassbare, feige und abscheuliche Attacke ein Schädel-Hirn-Trauma, wurde notoperiert und lag mehrere Wochen im Koma. In seiner Reha machte Fabian in einem langen Prozess Fortschritte, mittlerweile kann er wieder sprechen und ein paar Schritte selbständig gehen. Der Heilungsprozess ist noch lange nicht zu Ende, aber die Reha-Maßnahme wird nicht mehr durch die Krankenkasse bezahlt. Für die Kosten einer Tages-Reha muss die Familie nun selbst aufkommen.

Das Resultat der Begegnung, für die TSG-Cheftrainer Ben Matschke nach der Anfrage sofort seine Zusage gab, spielte naturgemäß eine Nebenrolle. Die Anwesenden erfreuten sich an 63, teils spektakulären Toren, so waren auch zwei Doppel-Kempa-Treffer darunter. Ungewöhnliche Spielertauschs verzückten die Zuschauer: Roko Peribonio tauchte als Feldspieler bei der HSG Eckbachtal auf, und HSG-Keeper Tobias Häuselmann hütete das Gehäuse des Zweitligisten. Dass Patrick Weber  eine Schiedsrichterkarriere beginnt, ist freilich ein Gerücht. Der 2-Meter-Schlaks schlüpfte für ein paar Minuten in die Rolle des Schiedsrichters, dabei wird es wohl auch bleiben. Ein weiteres Highlight war der Versuch von Gunnar Dietrich, der im Handstand ein Goal machen wollte, was ihm aber nicht gelingen sollte. Für die ergreifendste Szene sorgte indes Fabian, der per Siebenmeter das zwischenzeitliche 16:26 erzielte, worauf ein donnernder Applaus durch die Halle dröhnte.

Von „einer gelungenen und super organisierten Veranstaltung“ sprach Wolfgang Busch, der Fan-Beauftragte der Eulen. Zwei Momente des Abends waren für Oliver Heß außergewöhnlich. „Eine Stunde vor Spielbeginn war die Tribüne schon voll, und wir sind von den Besuchern freundlich empfangen worden, die Stimmung war schon eine besondere“ sagte der wieder genesene Linkshänder der Eulen und fügte hinzu: „Als nach dem Einlaufen ein Film gezeigt wurde, der den Vorfall beschrieb und Fabians Rückkehr ins Leben dokumentierte, unterstrich die Besonderheit des Spiels und erzeugte Gänsehaut. Das hat keinen kalt gelassen. Das Benefizspiel war echt ´ne gute Geschichte.“

Infobox:

TSG Lu-Friesenheim: Peribonio, Grimm (4/1), Dietrich (4), Heß (2), Falk (7), Durak (4), Schleidweiler (1), Pfeil (4), Jansen (1), Weber (10), Schmidt (1)