Kaiserslautern – Unter dem Titel „Der unterirdische Gang unter dem ehemaligen Casimirschloss“ erscheint in wenigen Tagen eine neue wissenschaftliche Publikation, die sich intensiv mit diesem faszinierenden Denkmal Lautrer Stadtgeschichte auseinander setzt.
Das Buch erscheint als Band 26 der „Mitteilungen der Höhlenforschergruppe Karlsruhe“. Das erste Exemplar übergab der Autor, Manfred Gauda, heute im Rathaus an Elke Franzreb, Leiterin des Referats Stadtentwicklung, zu dem auch die Untere Denkmalschutzbehörde gehört, die durch Sabine Aumann vertreten war. Franzreb bedankte sich bei der Buchvorstellung für die ehrenamtliche Arbeit, die Gauda und die Höhlenforschergruppe geleistet habe, und lobte insbesondere den permanenten Austausch zwischen den Forschern und der Stadt, der sehr fruchtbar gewesen sei.
Gauda, Mitglied der Höhlenforschergruppe und selbst ein echter Lautrer, beschäftigt sich seit 2013 mit der unterirdischen Anlage.
„Unsere Höhlenforschergruppe ist schon seit längerem in der Heimatforschung der Region aktiv“, soder Experte, „und zwar überall da, wo Methoden der Höhlenerkundung einen Beitrag leisten können, etwa bei der Erforschung alter Brunnen, Stollen oder Bierkeller. Für mich als Lautrer waren da die unterirdischen Gänge natürlich von besonderem Interesse.“
Neben seinen eigenen Recherchen vor Ort wertete Gauda für seine Publikation auch die bis heute unveröffentlichten Unterlagen zu den Ausgrabungen durch den Stadtbaurat Dr. Werner Bremer in den 1930er Jahren aus.
Wie entsprechende Bearbeitungsspuren an den Wänden zeigten, seien die Gänge im Laufe der Geschichte offenbar mehrfach überarbeitet worden, so Gauda. Wie alt die Gänge tatsächlich seien, lasse sich indes nicht feststellen.
„Wir wissen lediglich, dass sie im 16. Jahrhundert, als das Casimirschloss errichtet wurde, bereits existiert haben“, so der Experte. Genauso unklar wie ihr Alter sei zudem auch die Funktion der Anlage: „Den Verwendungszweck kennen wir erst ab 1842, als die Gänge von der Brauerei Wächter als Bierkeller verwendet wurden.“
Was sich in den Gängen zuvor abspielte, und wofür sie überhaupt angelegt wurden, darauf geben die Ausgrabungen durch Bremer sowie die aktuellen Forschungen nur wenige Hinweise.