Vorsätzliche Missachtung des Halteverbots vor Maler-Becker-Schule

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Mainz – Ist es Faulheit oder Gedankenlosigkeit, dass die Eltern, die ihre Kinder mit dem Auto zur Maler-Becker-Schule in Mainz-Gonsenheim bringen, permanent das Halteverbot ignorieren und sich trotzdem dort hinstellen, um ihre Kinder zur Schule bringen? NEIN – es ist volle Absicht und demnach vorsätzlich. Seit dem 27.11.2015, als ein 7-jähriges Kind an den Folgen eines schweren Verkehrsunfalls starb, sollten eigentlich alle Eltern, deren Kinder auf diese Schule gehen, sensibel für das Thema sein. Diese Eltern sowie der Elternbeirat der Maler-Becker-Schule gaben der Stadt Mainz die Schuld an dem Unfall. Danach fanden Ortstermine mit Elternbeirat, Polizei, Verkehrs- und Bauamt statt. Es wurden innerhalb kürzester Zeit Maßnahmen erarbeitet und sehr schnell umgesetzt. Eine der ersten Maßnahmen war eine Parkverbotszone vor dem Schultor, beidseitig auf einer Länge von ca. 200 m. Des Weiteren wurde die Ampelanlage umgebaut (längere Rotphasen – auch erkennt die Ampel mittels Sensoren, wenn sehr viele Menschen den Fußgängerweg benutzen und die Ampel bleibt solange Rot). Dann wurden Verkehrsinseln weiter in die Straße montiert. Und als letzte Maßnahme wurde je Fahrtrichtung noch eine zusätzliche größere Ampel auf der Ampel montiert. Diese ganzen Maßnahmen kosteten € 23.000, gut investiertes Geld für die Sicherheit der Kinder an der Schule.

Am 15.01.16 beobachtete ich zwei Stunden lang das Verhalten von Eltern, die ihre Kinder zur Schule brachten oder abholten. Ich sprach eine Mutter an, die ihr Kind gerade von der Schule abholte und genau am Schild im Halteverbot stand und wies sie darauf hin. Die Antwort: „Ich habe nur ganz kurz gehalten, um meinen Sohn abzuholen“ – von Einsicht, daß sie gerade vorsätzlich geparkt hatte, keine Spur. Auf den Hinweis, dass diese Maßnahmen auch zum Schutz ihres Kindes da sind und sie sicherlich auch bei der Stadt interveniert hat, wusste diese Mutter keine Antwort. Auf Nachfragen bei der Polizeidienststelle Mainz-Gonsenheim (Polizeiinspektion 2) sagte der Bezirksbeamte, dass er die gleiche Situation am Mittwoch (zwei Tage vorher) beobachtet hat, und zwar überwiegend Eltern mit Kindern, die bewusst im Halteverbot geparkt haben.

Es ist für mich unbegreiflich, wie Eltern sich bewußt so verhalten und wahrscheinlich den nächsten Unfall provozieren. Hoffentlich dann nicht mit erneutem tödlichen Ausgang. Auch in zweiter Reihe wird gehalten, um die Kinder zur Schule zu bringen. Vielleicht sollte die Stadt die Parkplätze vor der Schule komplett mit Pollern unbrauchbar machen. Dann fallen zwar die Parkplätze ab 16 Uhr weg, aber die Sicherheit wäre dann endlich an der Schule gegeben.