‚Frankfurt – Deine Stadt‘: Wachstum sozial gestalten

Frankfurt am Main – Gemeinsames Neujahrsgrußwort von Stadtverordnetenvorsteher und Oberbürgermeister.

Liebe Frankfurterinnen, liebe Frankfurter,

Leben in der wachsenden Großstadt wird für die meisten von uns die Lebensform der Zukunft sein. Weltweit nimmt die Bevölkerung der Städte zu, wachsen Städte zu Metropolen zusammen und formieren sich zu urbanen Großregionen. Frankfurt und das Rhein-Main-Gebiet machen hier keine Ausnahme, stehen dabei auf einem soliden Fundament. Auch im ablaufenden Jahr ist die Bevölkerungszahl angestiegen, und Fachleute schätzen, dass wir in etwa zwei Jahren 750.000 Einwohner erreichen werden.

Die Gründe dafür liegen auf der Hand: Frankfurt und die Region bieten Arbeitsplätze und Aufstiegschancen, Bildungsmöglichkeiten, ein reichhaltiges kulturelles Angebot, eine weitverzweigte weltweite Vernetzung, eine leistungsfähige Infrastruktur und bei alledem ein hohes Maß an Lebensqualität.

Diese positiven Perspektiven bringen indes auch Herausforderungen mit sich. Menschen, die an den Main ziehen, wollen wohnen, sie brauchen Einkaufsmöglichkeiten, Schulen, Kitas, alle Arten von Dienstleistungen möglichst in unmittelbarer Nähe oder doch zumindest verkehrsgünstig erreichbar – und daran sind nicht nur sie selbst interessiert, sondern auch die Stadt. Denn je kürzer die Wege sind, desto weniger Verkehr ist zu ihrer Bewältigung nötig, was wiederum Lärm und Umweltbelastungen reduzieren hilft.

Nicht jeder freut sich indes, wenn in seiner Nachbarschaft gebaut wird: Eine viele Jahrzehnte vertraute Umgebung bekommt binnen kurzer Zeit ein neues Gesicht. Die Stadt hat unter dem Motto „Frankfurt – Deine Stadt“ einen Diskussionsprozess darüber in Gang gesetzt, wie wir diesen Wandel in den kommenden Jahren gestalten wollen, wo noch wieviel Flächen verfügbar sind und wofür sie sinnvoll genutzt werden sollten.

Angesichts der vielen Interessen, die in diesen Diskussionen formuliert werden, wird es letztlich nicht ohne Kompromisse gehen. Eine der wesentlichen Befürchtungen in wachsenden Städten ist die Sorge vor steigenden Mietpreisen. Hier versprechen wir uns durch die Begrenzung der Mietpreissteigerungen bei der stadteigenen ABG Frankfurt Holding auf im Schnitt ein Prozent im Jahr einen dämpfenden Effekt.

Darüber hinaus wird die ABG künftig bei allen neuen Bauprojekten 40 Prozent geförderten Wohnungsbau garantieren. Von privaten Investoren erwarten wir 30 Prozent geförderten Wohnungsbau.
Das alles reicht aber noch nicht. Wir müssen den Wohnungsbau weiter verstärken. Das heißt: Umwandlung von leerstehendem Büro- in Wohnraum, behutsame Nachverdichtung, Bauen auf landwirtschaftlichen Flächen und Bauen mit dem Umland.

Es gibt eben in Frankfurt nicht nur Gutverdiener. Auch für die Niedrig- und Normalverdiener ist Frankfurt Heimat, auch für sie soll und muss diese Stadt ein Ort zum Leben und bleiben sein. Das Wachstum muss sozial gestaltet werden. Eine große Kraft schöpft unser Frankfurt aus dem großartigen ehrenamtlichen Engagement vieler Menschen: Ohne die zahlreichen Frankfurter Initiativen, Vereine und Einzelpersonen, die sich in vielfältiger Weise für Menschen in unserer Stadt einsetzen, wäre Frankfurt nicht das, was es ist. Auch die Bewältigung der Flüchtlingssituation wäre neben dem Engagement der Verwaltung ohne die Menschen, die tatkräftig zupacken, nicht so zu schaffen gewesen. Ihnen und allen anderen, die sich über ihre täglichen Pflichten hinaus für das Gemeinwesen einsetzen, gilt unser Dank.

Wir wollen auch nicht verschweigen: Es gibt noch viel zu tun in Zukunft. Die derzeitige Situation im Bahnhofsviertel ist nicht hinnehmbar. Gemeinsam werden Stadt-, Bundes- und Landespolizei im kommenden Jahr weiter daran arbeiten, die Auswüchse von Drogenhandel im Bereich des Hauptbahnhofs unter Kontrolle zu bringen. Der Terroranschlag auf einen Berliner Weihnachtsmarkt in der letzten Woche hat uns alle erschüttert. Das war ein Angriff auf unsere ganze Gesellschaft, auf unsere Kultur, auf unsere Werte. Wir wollen frei und weltoffen miteinander leben. Daran wird ein solch furchtbarer Anschlag nichts ändern. Wir lassen uns nicht einschüchtern.
Für politischen Extremismus ist in unserer Stadt kein Platz. Da sind wir uns alle einig. Gerade Frankfurts Geschichte zeigt, dass die Entwicklung und der Wohlstand unserer Stadt auf seine Internationalität, Weltoffenheit und Toleranz beruhen. Dies muss so bleiben.

Ein besonderes Beispiel des Wandels in Frankfurt wird rund um den Römer immer sichtbarer: die neue Altstadt. Deren Konturen erheben sich mehr und mehr aus den Baugruben; die ersten Gebäude stehen und dehnen die Zeitachse, auf die sich unser Frankfurt erstreckt, ein Stück weit in die Vergangenheit zurück. Dieses identitätsstiftende Projekt wird noch viele Generationen erfreuen.

Andernorts wächst das moderne Frankfurt, beispielsweise auf der Zeil, bald am Roßmarkt oder auch in Form verschiedener neuer Hochhäuser. Mit den Kornmarktarkaden wird ein Bogen geschlagen von den 50er Jahren zu heute. Ein Bindeglied besonderer Art wird in einigen Jahren der Höchster Bolongaropalast sein, dessen Renovierung jetzt beginnt und den Erhalt als Barock-Baudenkmal mit einer zeitgemäßen Nutzung verbinden soll.

Was immer das Jahr 2017 uns allen bringt: Frankfurt wird seine Tradition bewahren, aber Frankfurt wird auch in Bewegung bleiben, und hoffentlich werden sich viele Bürgerinnen und Bürger an den Diskussionen über die Richtung beteiligen.

Ihnen allen wünschen wir ein gutes, gesundes und erfolgreiches Neues Jahr!

Stephan Siegler, Stadtverordnetenvorsteher
Peter Feldmann, Oberbürgermeister

Sicherheitsdezernent Frank: ‚Ich wünsche Allen einen tollen Jahreswechsel ohne Unfälle, ohne Stress und ohne Ärger‘

Sicherheitsdezernent Markus Frank wünscht allen Frankfurtern und allen Gästen in der Stadt eine tolle Feier zum Jahreswechsel 2016/2017. Damit das auch gelingt, appelliert er einige Sicherheitshinweise zu befolgen und ein Auge auf diejenigen zu haben, die in Feierlaune und unter Alkoholeinfluss zu Leichtsinn neigen.

„Die schönste Silvesterparty ist schlagartig zu Ende, wenn der Notarzt oder die Feuerwehr gerufen werden muss. Ich erschrecke jedes Jahr, wenn ich im Einsatzbericht der Feuerwehr in der Silvesternacht lese, wie viele Wohnungsbrände und schlimme Verletzungen es durch unsachgemäße und leichtsinnige Verhaltensweisen mit Böllern und Raketen gegeben hat“, sagt Stadtrat Markus Frank im Vorfeld des Jahreswechsels.

Um das zu verhindern, rät Sicherheitsdezernent Markus Frank allen Eltern, mit ihren Kindern vorher über die geplante Silvesterparty zu reden. Häufig kommt es gerade nach übermäßigem Alkoholkonsum zu leichtsinnigem Umgang mit Feuerwerkskörpern. Auch wenn zu Silvester Alkohol getrunken wird, sollte jeder zum Zeitpunkt des Feuerwerks noch so bei klarem Verstand sein, dass er niemanden gefährdet. Die, die nüchtern sind, sollten auf andere, die es nicht mehr sind, aufpassen.

Er rät weiterhin, Feuerwerkskörper nur in Fachgeschäften und nur mit dem BAM-Prüfsiegel zu kaufen. Illegale Importe aus dem Ausland nehmen stetig zu und erfüllen oft nicht die erforderlichen Sicherheitsstandards. Sie können zu früh zünden oder eine zu große Sprengkraft haben. Auch sollten Knaller und Feuerwerk nur mit der gebotenen Vorsicht und nach Gebrauchsanweisung gezündet werden.

Präventiv kann jeder sein Eigentum schützen, indem alle brennbaren Materialien von Balkonen und Terrassen weggeräumt werden. Schon oft haben fehlgeleitete Raketen auf Balkonen oder Terrassen Wohnungsbrände verursacht. Fahrzeuge sollten – sofern vorhanden – in die Garage gestellt oder in einer ruhigen Ecke geparkt werden. Brennende Mülltonnen können vermieden werden, wenn sie wegstellt, abgeschlossen oder nach der letzten Leerung vor dem Silvesterabend nicht befüllt werden.

Sicherheitsdezernent Markus Frank ist davon überzeugt: „Wer diese wenigen Sicherheitsvorkehrungen beachtet, der kommt sicher und gesund ins Neue Jahr. Ich appelliere an alle Frankfurterinnen und Frankfurter mitzumachen und wünsche allen ein tolles und sicheres Silvester 2016 /2017“.