Donnersbergkreis: Trendwende für Kreishaushalt

Kirchheimbolanden – Wann hat es das schonmal gegeben, dass für den Kreishaushalt des Folgejahres ein hoher Überschuss “prognostiziert werden konnte? In der Kreistagssitzung vom 15. Dezember 2016 geschah das Ungewöhnliche. Der dort verabschiedete Etat weist bei geplanten Aufwendungen von 112,84 Mio. € im Ergebnisplan ein Plus von fast 1,2 Mio. € aus. Nach relativ kurzer Aussprache fand das Zahlenwerk breite Zustimmung.

Landrat Werner eröffnete seine Haushaltsrede mit der Einschätzung: „Wir haben unsere Finanzen im Griff und können die positive Entwicklung 2017 fortsetzen.“ Als Hauptgrund für gute finanzielle Aussichten nannte er die erheblich verbesserte Finanzkraft der Gemeinden dank erhöhter Gerwerbwesteueraufkommen. Bei unverändertem Hebesatz landen somit 2 Mio. € mehr im Kreishaushalt als 2016. Ziel, sei es nun, solide zu wirtschaften, um die weiterhin hohen Altschulden zu tilgen. Im Haushaltplan für 2017 sei ein Abbau der Kassenkredite um 1,9 Mio. € eingeplant. Das Gebot laute, „Sparen aber nicht versäumen, Zukunft zu gestalten“, betonte Werner.

Genannt wurden dann Ausgaben- und Investitionsschwerpunkte fürs kommende Jahr. Der Kreisanteil für die Personalkosten in Kitas wurde auf rund 10 Mio. € beziffert, im Schulhaushalt seien 11,6, Mio. € bereit gestellt worden. Bei den Schulen gehe es um Investitionen für Gebäudeunterhaltung, Barrierefreiheit und energetische Sanierung. Zu letzterem Aspekt profitiere der Landkreis von Bundesmitteln aus dem Konjunkturprogramm 3. Einen neuen Schwerpunkt stelle der Brand- und Katastrophenschutz dar, der mit geplanten Aufwendungen von 1,1 Mio. € einen „bisher unerreichten Umfang“ annehme. Der Kreis werde sich an Kosten für eine neue Rettungswache in Winnweiler ebenso beteiligen wie für eine SEG-Halle in Rockenhausen.

Auf Ausgaben bezogen hörte man auch die Stichworte Ausbau der Zellertalbahn und der Breitbandverkabelung. Eine „Mammutaufgabe“, sei die Integration von aktuell 1181 Flüchtlingen, wofür zusätzliche Mittel von Bund und Land erwartet würden. Man investiere also in Bildung, Infrastruktur Sicherheit, übernehme vielfältige soziale Verantwortung und könne auch noch Schulden abbauen, resümierte der Landrat und wünschte, dass sich die Wende hin zu „schwarzen Zahlen“ verstetigen möge.