Baden-Württemberg: Feinstaubbelastung im Land hat 2016 weiter abgenommen – nur in Stuttgart wurden die Grenzwerte nicht eingehalten

Symbolbild (Foto: Pixabay)
Symbolbild (Foto: Pixabay)

Stuttgart – „Trotz der Probleme in Stuttgart – in ganz Baden-Württemberg konnte die Luftqualität im Jahr 2016 verbessert werden. Wir halten die EU-Grenzwerte für Feinstaub an fast allen Messstellen im Land sicher ein. Damit sind wir nicht im Ziel, aber wir sind ihm ein großes Stück näher gekommen. Dies ist gut für alle Menschen, besonders jene mit Lungen- oder Herz-Kreislaufkrankheiten“, sagte Verkehrsminister Winfried Hermann am 26. Dezember 2016 in Stuttgart.

Die Feinstaub-Messungen des Landes zeigten bis Mitte Dezember an fast allen Messstationen des Landes weniger als 25 Tage mit überhöhter Feinstaubbelastung von über 50 Mikrogramm pro Kubikmeter. Eine Ausnahme beim Feinstaub bildet die Messstation am Stuttgarter Neckartor, die für etwa 5 km Straßen in Stuttgart repräsentativ ist. Überall sonst wird der EU-Grenzwert von maximal 35 Über-schreitungstagen sicher eingehalten. „Dies ist eine gute Nachricht, aber nur bei der Feinstaubbelastung. Denn bei Stickoxiden werden die Grenzwerte noch an mehr als 20 Messstellen überschritten. Konsequentes Handeln ist also weiter gefragt – nicht nur in Stuttgart.“

Im Jahr 2010 waren die Feinstaubgrenzwerte noch an 16 Messstationen überschritten worden, z.B. in Reutlingen an 82 Tagen. Da die Feinstaubmesswerte mit dem jeweiligen Wetter stark schwanken, ist ein Rückgang binnen eines Jahres noch nicht repräsentativ. Zuletzt waren die Messwerte für Feinstaub im Jahr 2013 noch in Ludwigsburg, Markgröningen, Tübingen und Reutlingen überschritten worden. In den Jahren 2014, 2015 – und nun auch 2016 wurden sie aber unterschritten. Daher gilt die Einhaltung des Grenzwertes auch nach EU-Kriterien nun als sicher.

Minister Hermann betonte: „Luftreinhaltung ist kein Feld für kurzfristige Erfolge. Es bedarf eines langen Atems und einer Kombination vieler Maßnahmen und Akteure. Besonders wirksam war die Umweltzone mit grüner Plakette gegen Feinstaub. Dazu kam die Förderung nachhaltiger Mobilität durch das Land seit 2011, die mit der Politik vieler Großstädte Hand in Hand geht. Die Nutzung des Öffentlichen Personennahverkehrs in den Städten wächst und der Radverkehr nimmt ebenfalls zu. Auch die EU hat mit den Euro-Normen für Kraftfahrzeuge bei Feinstaub zu einem Rückgang der Luftbelastung beigetragen.“

Der Minister machte aber auch deutlich: „Wir sind noch nicht am Ziel. Wir wollen erreichen, dass in Baden-Württemberg dauerhaft gar keine Grenzwerte mehr überschritten werden. Denn niemand soll unter schlechter Luft leiden. Daher müssen wir unsere Anstrengungen fortsetzen und verstärken. Dazu gehört die Einführung der blauen Plakette, die vor allem die Stickstoffdioxidbelastung reduzieren soll. Baden-Württemberg hat hierzu einen Vorstoß im Bundesrat unternommen. Den Einsatz für eine bessere Luftqualität werden wir in vielen Bereichen auch im Neuen Jahr fortführen.“