Speyer: Kirchen rufen zu „Beten für Berlin“ und Schweigeminute auf

Speyer/Darmstadt (lk /ekhn). Evangelische Kirchen und katholische Bistümer in Hessen und Rheinland-Pfalz haben nach dem Anschlag in Berlin für Dienstagabend um 18 Uhr dazu aufgerufen, sich an der bundesweiten Schweigeminute auf den Weihnachtsmärkten zu beteiligen. Dort sollen für drei Minuten die Lichter erlöschen. Zudem regten sie unter dem Titel „Beten für Berlin“ Gemeinden an, um 18 Uhr ihre Kirchen für Andachten zu öffnen. Parallel dazu findet in Berlin ein Gedenkgottesdienst statt.

 Bisher beteiligen sich an der Aktion die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau, die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck, die Evangelische Kirche der Pfalz sowie das Bistum Limburg. Die Idee ging von der Schaustellerseelsorge aus. Im Internet werden für die Andachten Materialien wie Gebetstexte bereitgestellt, die das Zentrum Verkündigung in Frankfurt entworfen hat: www.ekhn.de.

 Kirchenpräsident Christian Schad hatte bereits am Vormittag dazu aufgerufen, für die Anschlagsopfer von Berlin zu beten. „Lass nicht zu, dass wir uns vom Hass spalten lassen, sondern lass uns für den Frieden zusammenstehen“, schrieb der Kirchenpräsident in einer Fürbitte. Schad zeigte sich zutiefst erschüttert darüber, dass friedlich feiernde Menschen auf dem Weihnachtsmarkt vor der Ruine der Berliner Gedächtniskirche, einem Mahnmal des Friedens, attackiert worden seien.

Der Rundfunkbeauftragte beim Saarländischen Rundfunk (SR), Pfarrer Dejan Vilov, hatte am Morgen im „Zwischenruf“ bei SR 3 erklärt, dass trotz des schrecklichen Geschehens Weihnachten gefeiert werden solle, „indem wir genau auf das hören, was der Engel in der Weihnachtsgeschichte den Hirten gesagt hat: Fürchtet Euch nicht. Habt keine Angst“. Die Hirten hätten die Angst überwunden und seien zum Stall gegangen „und haben sich da anrühren lassen von diesem für sie fremden Kind“, sagte Vilov. Gerade in der aktuellen Situation „müssen auch wir uns anrühren lassen von diesem Jesuskind. Und mit ihm von anderen Menschen und ihren Schicksalen, egal woher sie kommen und wo sie leben“. Der Rundfunkpfarrer ist heute von 20 bis 23 Uhr Gesprächspartner für Hörer auf SR 3 in einer Sondersendung des Saarländischen Rundfunks zu den Berliner Ereignissen.