Neustadt: Bender fordert Mountainbike-Park-Konzept für den Stadtwald – „Touristische Chancen nutzen und den Wald schützen“

Symbolbild
Symbolbild

Neustadt an der Weinstraße – „Es ist kaum zu glauben, seit acht Jahren gibt es den Mountainbike-Park Pfälzerwald, die angrenzenden Gemeinden sind Teil dieses touristischen Konzepts. Neustadt nicht. In meinen Augen ist das ein beschämendes Versäumnis der Stadtführung“, sagt Pascal Bender, Fraktionsvorsitzender der SPD im Neustadter Stadtrat. Der Pfälzer Wald biete hervorragende Potentiale für Fahrradfahrer, Neustadt nutze diese aber nicht. Statt dessen akzeptiere man die Anlage von Mountainbike-Strecken und nehme die Gefährdung von Wanderern in Kauf.

„Ich habe daher für die Haushaltssitzung des Stadtrats beantragt, dass eine Projektgruppe aus Vertretern der TKS, des Pfälzer Wald Vereins Neustadt, des RSC Neustadt, des Radsportverbandes RLP, der aktiven Mountainbike-Fahrerinnen und -Fahrer, der Umweltabteilung, des Forstamtes und der Fraktionen unter der Leitung eines Fachbüros für die Planung von Mountainbikestrecken einberufen wird, um ein Konzept für einen Mountainbike-Park auf Neustadter Gemarkung im Pfälzer Wald zu erstellen,“ informiert Bender. Zielsetzung des Konzeptes sei die professionelle Entwicklung eines für Bürgerinnen und Bürger und externe regionalen und überregionalen Gäste attraktiven Angebots für das legale Mountainbike-Erlebnis im Pfälzer Wald. Ein solches Konzept diene auch Reduktion der illegalen Nutzung des Stadtwaldes zur Anlage von Mountainbike-Strecken und damit zum Schutz des Waldes, so der Neustadter SPD-Chef. Das Konzept solle in einem bereichsübergreifenden Projekt erstellt und umgesetzt werden, um nicht in den Budgetdiskussionen und Eigeninteressen einzelner Abteilungen der Stadtverwaltung unterzugehen.

Die Nutzung des Waldes und von Wanderwegen durch Fahrradfahrer sei in Rheinland-Pfalz nicht gestattet. Dies führe – neben der potentiellen Gefährdung der zahlreichen Wanderer – zu einer Situation der „Illegalität“ der Mountainbiker in Neustadt, berichtet Bender. “Leider hat die Stadtspitze die Potentiale dieser Sportart bisher nicht erkannt und im Vergleich zu den Nachbargemeinden keine Aktivitäten unternommen, durch ein geeignetes Konzept den Bikern ein attraktives Angebot zu machen. Die Erstellung eines attraktiven Mountainbike-Parks schlägt zwei Fliegen mit einer Klappe, sie schützt den Wald und die Interessen der Wanderer und schafft ein attraktives, vermarktbares Angebot für sportbegeisterte und solvente Besucherinnen und Besucher“, fasst Bender seinen Antrag zusammen.

Der Pfälzer Wald bietet auf Neustadter Gemarkung hervorragende Bedingungen für eine immer beliebter werdende Sportart. Für alle Disziplinen sind geeignete Strecken möglich. Die Tatsache, dass die Nationalmannschaft im Neustadter Wald trainiert, zeigt dies deutlich. Auch die Zahl der vielen Sportler, die neben den Wanderern die Hütten belebt und die lokale Wirtschaft fördert, spricht eine klare Sprache für das Potential des Neustadter Waldes.

Damit Neustadt Teil des Mountainbike-Parks Pfälzer Wald werden kann, muss ein Besucherlenkungskonzeptes bestehen, zumindest soweit der Biosphären-Park Pfälzer Wald betroffen ist. Auch ein solches liege für Neustadt immer noch nicht vor, ärgert sich Bender.

„Mountainbike-Fahrer sind sportlich interessierte und wirtschaftlich solvente Menschen, die als gehobenes Klientel ganz hervorragend zu Neustadt passen. Als Tor zum Pfälzer Wald mit hervorragender Verkehrsanbindung ist Neustadt der ideale Startpunkt für ein Mountainbike-Erlebnis. Dieses Potential muss zur Förderung des Tourismus, des überregionalen Images der Stadt, zur Förderung unserer Jugend und zur Schaffung einer naturnahen Freizeitbeschäftigung gehoben werden“, verweist der Fraktionsvorsitzende der SPD auf die bisher vertanen Chancen.

„Darüber hinaus muss den nun in der Illegalität agierenden Bikern eine attraktive legale Möglichkeit geboten werden, ihren Sport auszuüben“, sagt Bender.

„Neustadt begeistert auch durch seinen Wald, die wunderbare Natur und die unverwechselbare Landschaft. Wir müssen diese Werte erhalten und gleichzeitig gelenkt für unsere Bürgerinnen und Bürger und Gäste einsetzen“, betont Bender.