Karlsruhe – Die Herbst- und Wintermonate sind die bedeutendste Zeit für die Schwarzwildbejagung. Bedingt durch die abgeernteten Felder kehren die Wildschweine wieder größtenteils in den Wald zurück, in dem sie nun durch die abgefallenen Blätter besser sichtbar und somit leichter zu bejagen sind.

Aufgrund der in diesem Jahr massiv vorhanden Eicheln und Bucheckern und des bislang mild verlaufenen Winters ohne Schnee muss für das kommende Jagdjahr mit einer deutlichen Zunahme der Schwarzwildpopulation gerechnet werden. „Dieses Überangebot an Nahrung erschwert die Jagd auf Schwarzwild zusätzlich. Die reine Ansitzjagd an der Kirrung ist in dieser Zeit oft nur von geringem Erfolg gekrönt, deshalb greifen immer mehr Reviere auf das geeignete Mittel der revierübergreifenden Drückjagd zurück“, so Daniel Reinhard, Wildtierbeauftragter des Landkreises Karlsruhe.

Die momentan stark auftretenden Acker- und Grünlandschäden, die teilweise bis in den Siedlungsraum reichen, machen auch weiterhin eine starke Bejagung der Wildschweine notwendig. Dies unterstreicht der Anstieg der erlegten Wildschweine in den vergangen beiden Jagdjahren: 2014/15 wurden 3280 Stücke erlegt, 2015/2016 waren es fast 4300 im Landkreis Karlsruhe. Hinzu kommt das Gebot der Seuchenprävention: „Eine Reduzierung der Schwarzwildbestände in Zusammenhang mit der aus Osteuropa näher rückenden Afrikanischen Schweinepest, ist zum Schutz der heimischen Landwirtschaft dringend erforderlich“, so der Leiter des Veterinäramtes im Landratsamt Karlsruhe Dr. Joachim Thierer.

Aus diesen Gründen unterstützt und begleitet die Untere Jagdbehörde revierübergreifende Drückjagden auf Schwarzwild. Diese haben selbstverständlich waidgerecht und tierschutzkonform abzulaufen. Die Sicherheit sowohl für Mensch als auch für Tier steht an erster Stelle. Einen Nachweis der Schießfertigkeit erfordert das neue Jagdrecht als Grundvoraussetzung zur Teilnahme. In diesem Zusammenhang bittet die Untere Jagdbehörde darum, die unausweichlichen Straßen- und Wegesperrungen zu akzeptieren und diesen Folge zu leisten. Dies dient nicht nur dem Schutz von Treibern und Jagdhunden, sondern auch ganz elementar dem Eigenschutz.

Nicht zuletzt tragen die Bejagung des Schwarzwildes und die Durchführung von Drückjagden zur Gewinnung von regional qualitativ hochwertigem Wildbret bei.