Mannheim: 4. Kommunale Gesundheitskonferenz berät das Thema Teilhabe

Mannheim – Das Augenmerk auf die Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger, speziell auf Versorgungslage, Bedarfe und Strukturen sozial benachteiligter Stadtteile zu lenken, ist Zielsetzung der Kommunalen Gesundheitskonferenz (KGK) in Mannheim. Das vierte Treffen des Steuerungsgremiums führte örtliche Gesundheitsakteure zum Thema „Ist Teilhabe am Gesundheitssystem für jeden möglich?“ in der Synagoge der Jüdischen Gemeinde Mannheim zusammen, um die hiesige Situation zu analysieren und konkrete Handlungsempfehlungen zu beraten.

„Was als Modellvorhaben begann, um die Gesundheitsstrategie besser auf örtlicher Ebene umsetzen zu können und eine engere Verzahnung von landes- und kommunaler Ebene, eine Intensivierung der Zusammenarbeit der Akteure des Gesundheitswesens sowie die Einbindung der Bürgerinnen und Bürger zu gewährleisten, hat sich seit der ersten Gesundheitskonferenz 2012 zu einem anerkannten Instrument der gesundheitlichen Versorgungsplanung in Mannheim entwickelt“, begrüßte Gesundheitsbürgermeisterin Dr. Ulrike Freundlieb. Die Konferenz stelle eine wichtige regionale Informations- und Kommunikationsplattform dar, die Bereiche wie Medizin, Soziales, Bildung und Wirtschaft mit dem Ziel zusammenführe, die Gesundheit in allen Lebensphasen und Lebenswelten zu fördern. „Gesundheit ist eine Grundvoraussetzung für Chancengleichheit und Teilhabe“, ist Freundlieb überzeugt, „Mannheim soll eine ‚gesunde Stadt‘ sein, ein Ort, an dem jedem einzelnen Mitglied unserer vielfältigen Stadtgesellschaft ein gesundes Aufwachsen und natürlich auch ein gesundes Leben ermöglicht ist.“

Gesundheit als Pflichtaufgabe

Unter der Leitung des städtischen Fachbereichs Gesundheit organisierte eine Planungsgruppe mit Vertretern der Ärzteschaft, der Krankenkassen, der Selbsthilfe, der Kliniken und weiterer Fachbereiche der Stadt Mannheim die Konferenz, deren Besucherinnen und Besucher auf dem Markt der Möglichkeiten mit anderen Akteuren in Kontakt treten konnten. Die Gesundheitsbürgermeisterin und Pfarrerin Ilka Sobottke von der Vesperkirche der City-Gemeinde Hafen-Konkordien führten in das Thema ein: „Von Geburt an summieren sich stetig wachsende Gesundheitsbelastungen bei sozial Benachteiligten durch schlechtere Lebensbedingungen und riskanteres Gesundheitsverhalten“, unterstrich Freundlieb den notwendigen Handlungsbedarf und den zielgruppenspezifisch wie sozialräumlich ausgerichteten Fokus. Besonders freue sie sich über die gesetzliche Legitimation der Konferenzen, wie sie seit vergangenem Jahr als Pflichtaufgabe im Landesgesundheitsgesetz fest verankert sind. „Wir in Mannheim haben bereits sehr gute Erfahrungen mit dem Format gesammelt, rücken Jahr für Jahr näher hinter dem vereinten Ziel zusammen und lernen immer wieder mehr dazu“, so Freundlieb.

Der gelingende Zugang zum Gesundheits- und Sozialsystem für alle Mannheimer Bürger war die Aufgabe, zwei Beispiele aus der Praxis, Strukturen und Angebote, die bereits existieren und für die betreffenden Zielgruppen eine wichtige Unterstützungsleistung geworden sind, gaben willkommene Impulse. Diskutiert wurde aufgeteilt in fünf Handlungsfeldern, die sprachliche Dimension, die rechtliche, kulturelle, soziale sowie die kognitive Dimension jeweils näher beleuchtet, bevor das Plenum Barrieren und Chancen identifizieren und nachhaltige Impulse zur Bildung von Netzwerken und Weiterverfolgung in Arbeitsgruppen geben konnte.