Mannheim – Einen gigantischen Tour Auftakt erlebten die Besucher der SAP Arena am vergangenen Freitag (25.11.2016). Die Night oft the Proms präsentierte zum ersten Mal ihr diesjähriges Programm vor tausenden von Zuschauern und ließ spektakulär Klassik auf Pop treffen. Ronan Keating, Simple Minds, Natasha Bedingfield, Stefanie Heinzmann, John Miles sowie Time For Three waren die Highlights des Abends. Das Sinfonieorchester Il Novecento und der Chor Fine Fleur, die zum ersten Mal von Alexandra Arrieche dirigiert wurden, setzten den musikalischen Background des Abends. Klassische Musik, vereint in sehr schönen Arrangements, die förmlich auf die Künstler zugeschnitten waren, begeisterte über den gesamten Abend.

Die britische Sängerin Natascha Bedingfield (Foto: Helmut Dell)
Die britische Sängerin Natascha Bedingfield (Foto: Helmut Dell)

Was man aus zwei Geigen und einem Cello alles herausholen kann, das zeigte „Time for Three“. Die drei jungen Amerikaner verzauberten ihre Instrumente und mit einer spürbaren Begeisterung fanden sie das gemeinsame Spiel. Der Lokal Heroes dieses Jahr belegte die Schweizerin Stefanie Heinzmann. Seit ihrem 2008er Durchbruchsdebüt „Masterplan“ zählt sie zu den erfolgreichsten, außergewöhnlichsten und mitreißendsten Sängerinnen innerhalb der europäischen Poplandschaft. Mit ihrer Ausstrahlung und vor allem ihren Titel eroberte sie gleich zu Beginn die Herzen des Publikums. Das Orchester und der Chor schmetterten die Ouvertüre aus Carmen, als es dann eher besinnlich wurde. Kein anderer als „Mister Music“ John Miles präsentierte Summertime, die bekannteste Arie der Oper Porgy and Bess. Danach ging’s richtig ab: Die britische Sängerin Natascha Bedingfield eroberte mit einem sehr ansprechendem Outfit die Bühne und stellte unter Beweis, dass ihre Titel wie „Unwritten“ oder „Soulmate“ inzwischen zu jenen zeitlosen Liedern geworden sind, die in die Ohren dringen.

Strahlende Gesichter gab es vor allem beim weiblichen Publikum, als Ronan Keating die Bühne betrat. „If tomorrow never comes“, oder „When you say nothing at all“ ließ das Publikum gerade so hinschmelzen. Die Lichter der mobil-phones und der ausgegebenen kleinen Lampen leuchten in der SAP Arena. Gänsehaut pur die 1. an dem Abend! Als er dann bei „Life is a rollercoaster“ noch die Bühne verließ und sich unter das Publikum mischte, war der Saal am Toben.

Ronan Keating (Foto: Helmut Dell)
Ronan Keating (Foto: Helmut Dell)

Zu Beginn der zweiten Hälfte kam es zum kompletten Treffen zwischen Klassik und Pop. Einer der besten Titel, der sich hierfür eignete, war „I want you back“ von den Jackson Five. Chor, Orchester, die Band NOTP Backbone  und Time for Three, begleiteten Stefanie Heinzmann, die bei diesem Auftritt ihre wahre brillante musikalische Identität offenbarte. Doch die Künstler toppten sich an diesem Abend. Natasha Bedingfield  erinnerte an den Megastar „Prince“ mit „purple rain“. Begleitet von einem Sologitarristen,  trat sie bei diesem Titel in eine völlig andere Rolle. Mit sehr viel Herz und Enthusiasmus sang sie diesen Titel in einer beachtlichen Perfektion, die mehr als nur beeindruckte. Gänsehaut pur die 2. an dem Abend!

Was wäre die Night oft the Proms ohne deren heimliche Titelmelodie? Natürlich wurde „Music“ von „Mister Music“ John Miles an diesem Abend gespielt. Der Brite spielte zunächst am Flügel, dann an der Gitarre und schließlich ließ es die gesamte musikalische Versammlung auf der Bühne ordentlich krachen. Gänsehaut pur die 3. an dem Abend!

Als dann John Miles und Ronan Keating zusammen „Father and Son“ präsentierten, war auch noch die generationsübergreifende Nuance des Abends perfekt.

John Miles (Foto: Helmut Dell)
John Miles (Foto: Helmut Dell)

Als finaler Act des Abends traten sie Simple Minds auf die Bühne. „Waterfront“, „Alive and kicking“ oder Sanctify“ waren einige der Hits. Der aber wohl beeindruckteste Beitrag an dem Abend war „Belfast Child“, den Simple Minds Sänger Jim Kerr präsentierte. Dieser Titel gilt als Beispiel für den Spagat zwischen irischer Volksliedkultur und Pop- und Rockmusik und thematisierte den Nordirland-Konflikt. Jim Kerr ist dieser Titel wie auf den Leib geschrieben. Mit seiner rauen und manchmal unwirklichen, leicht disharmonisch klingenden Stimme, ist dieses Lied ein Stück Musikgeschichte, die wahrscheinlich nicht nachgeahmt werden kann. Und das ganze begleitet von einem mächtigen Musik Apparat, der live einen unvergesslichen Klangkörper produzierte: Gänsehaut pur die Letzte an dem Abend!

Die Night oft the Proms ist seit 22 Jahren immer wieder ein Erlebnis der Sonderklasse.

Bis zu Weihnachten stehen noch folgende „Proms“ Nächte an:

  • 27.11.2016 Oberhausen, König Pilsner Arena, 18:00 Uhr
  • 29.11.2016 Erfurt, Messehalle, 20:00 Uhr
  • 30.11.2016 Frankfurt, Festhalle, 20:00 Uhr
  • 01.12.2016 Frankfurt, Festhalle, 20:00 Uhr
  • 02.12.2016 Köln, Lanxess Arena, 20:00 Uhr
  • 03.12.2016 Köln, Lanxess Arena, 20:00 Uhr
  • 09.12.2016 München, Olympiahalle, 20:00 Uhr
  • 10.12.2016 München, Olympiahalle, 20:00 Uhr
  • 11.12.2016 München, Olympiahalle, 15:00 Uhr
  • 13.12.2016 Stuttgart, Schleyerhalle, 20:00 Uhr
  • 15.12.2016 Hannover, TUI Arena, 20:00 Uhr
  • 16.12.2016 Hamburg, Barclaycard Arena, 20:00 Uhr
  • 17.12.2016 Hamburg, Barclaycard Arena, 20:00 Uhr
  • 18.12.2016 Bremen, ÖVB Arena, 18:00 Uhr