Neustadt: „Müll in der Landschaft“ vermeiden

Neustadt an der Weinstraße – Anlässlich der „Europäischen Woche der Abfallvermeidung“, die dieses Mal unter dem Motto „Verpackungsabfälle vermeiden!“ noch bis 27. November läuft, weist Umweltdezernentin Waldtraut Blarr darauf hin, dass im Bürgerbüro und im Rathaus entsprechende Flyer des Ministeriums für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten „Littering – Müll in der Landschaft vermeiden“ ausliegen Weitere Informationen zum Programm „Umweltschutz im Alltag“ sind abrufbar unter: www.umweltschutz-im-alltag.rlp.de.

Auch in Neustadt ist an vielen öffentlichen Orten weggeworfener Müll anzutreffen. Müll in der Landschaft sieht nicht nur hässlich aus, sondern lockt auch bei Verpackungen mit Essensresten vermehrt Ratten an. Rund 2,6 Millionen Euro kostet die Kommunen das Einsammeln und Entsorgen von achtlos entsorgtem Müll jährlich. Sehr lobenswert ist in diesem Zusammenhang das Engagement vieler Neustadter Bürgerinnen und Bürger, die in regelmäßigen Abständen in gemeinsamen Aktionen die Beseitigung von Müll übernehmen und dadurch die Stadt entlasten.

Insbesondere „To-go“-Verpackungsabfälle machen über die Hälfte des unzulässig abgelagerten Mülls in Deutschland aus. Die Verbraucherzentrale Hamburg errechnete im Sommer dieses Jahres einen deutschlandweiten Verbrauch von 6,4 Milliarden Pappbechern einschließlich der dazu gehörigen Plastikdeckel pro Jahr. Da die Produktion eines einzelnen Bechers 110 Gramm CO² verursacht, entspricht dies einen jährlichen CO² Verbrauch von 704.000 Tonnen. Zum Vergleich: Die Pro-Kopf-Emissionen lagen 2013 bei etwa 11,5 Tonnen CO²-Äquivalent.

Die Beigeordnete appelliert deshalb an alle Bürgerinnen und Bürger, selbst mitgebrachte Mehrwegbecher füllen zu lassen. In diesem Zusammenhang kündigt sie an, Initiativen wie in Tübingen, wo seit diesem Jahr das Aktionsbündnis „Müllarmes Tübingen“ die Anzahl der „To-go“-Becher durch wiederverwendbare Trinkbecher reduzieren will sowie ein generelles Verbote von „Coffee to go“-Bechern, wie es seit Sommer diesen Jahres in San Francisco gilt und aktuell von der Stadt Freiburg geplant ist, in seinen Auswirkungen zu beobachten und ggf. vor Ort Maßnahmen zu ergreifen.