Wo nach der Holzernte mehr Licht auf den Boden fällt, können im nächsten Frühling tausende Bucheckern des Herbstes keimen. So entstehen strukturreiche Wälder. (Foto: Landesforsten Rheinland-Pfalz, Titzja Schmidt)
Wo nach der Holzernte mehr Licht auf den Boden fällt, können im nächsten Frühling tausende Bucheckern des Herbstes keimen. So entstehen strukturreiche Wälder. (Foto: Landesforsten Rheinland-Pfalz, Titzja Schmidt)

Bad Kreuznach – Mit dem Fallen der Blätter von den Bäumen startet traditionell die Ernte der Laubhölzer in den heimischen Wäldern.

Bis März lichtet das Forstrevier Nahe Buchen, Eichen und Co gezielt aus. So wird die Entwicklung gesunder, artenreicher und stabiler Zukunftswälder gefördert. Sie liefern den beliebten Ökorohstoff Holz und können die vielfältigen Waldfunktionen für Natur und Erholung optimal erfüllen. Waldbesuchender werden gebeten, die erforderlichen Sicherheitsabsperrungen zu beachten.

„Bäume brauchen Platz und Licht zum Wachsen“,

erklärt Ralph Barme, Leiter des Forstrevieres Nahe. Bei der Pflege der Wälder werden daher einzelne Bäume gezielt entnommen. Vitale Bäume und der Baumnachwuchs erhalten so mehr Wuchsraum. Während Nadelholz fast ganzjährig geerntet wird, erfolgt der Laubholzeinschlag nahezu ausschließlich in der kalten Jahreszeit.

„Aus Qualitätsgründen“, wie der Forstmann betont. Auch ist die Fällung der dann laubfreien Bäume ungefährlicher. Räumliche Schwerpunkte in diesem Winterhalbjahr liegen im Bereich der Haardt und des Lohrer Waldes.

Insgesamt stehen 1000 Kubikmeter Laubholz zur Ernte an.

„Dabei schöpfen wir nicht den vollen Zuwachs aus“,

verweist Förster Barme auf den forstlichen Nachhaltigkeitsgrundsatz. Die wertvollsten Stämme werden zu Furnieren, Möbeln, Treppen oder Weinfässern verarbeitet. Auch Spielzeuge aus Holz sind immer noch ein Klassiker. Aber nicht nur wertvolles Laubholz, auch solches geringerer Qualität findet Abnehmer: Brennholzselbstwerber etwa füllen in der Wintersaison ihre Vorräte für die heimischen Holzöfen und Kamine wieder auf. „Die Erntemenge von 800 Kubikmetern Brennholz reicht aus, um den Holzbedarf von 615 Personen zu decken“, rechnet Barme hoch. Durchschnittlich 1,3 Kubikmeter des nachwachsenden Rohstoffs verbraucht nämlich jeder Bundesbürger pro Jahr.

Erholungssuchende bittet das Forstrevier um Verständnis für mögliche Beeinträchtigungen. Bereiche in denen gearbeitet wird, müssen aus Sicherheitsgründen vorübergehend gesperrt werden. Lebensgefahr besteht nicht nur durch umstürzende Bäume. Auch abgebrochene Äste in Baumkronen können jederzeit herunterfallen. Dies gilt auch zu Feierabend- oder Wochenendzeiten, wenn keine Motorsägen zu hören sind. Bei schwierigen Wetterbedingungen wie in den vergangenen Wintern lassen sich außerdem Verschmutzungen und Wegeschäden nicht immer vermeiden.

„Wir können die oft tonnenschweren Baumstämme leider nicht aus dem Wald beamen“

so Revierförster Barme. Gleichzeitig versichert er jedoch:

„Im Bedarfsfall werden wir die Wege nach der Holzabfuhr baldmöglichst wieder in einen guten Zustand versetzen.“