Stuttgart – Auch wenn es im ersten Moment einfacher erscheint, die falsche Straßenseite zu nutzen: Geisterradler bringen nicht nur sich selbst in Gefahr, sondern auch andere Radfahrer und Fußgänger. Diese rechnen nicht mit entgegenkommenden Radlern und haben kaum Zeit zu reagieren. Linksfahrer sind überdurchschnittlich oft an Unfällen mit Autos beteiligt, weil Autofahrer an Einmündungen nicht mit ihnen rechnen.

Geisterradler (Illustration: AGFK-BW/ Mari Steiner))
Geisterradler (Illustration: AGFK-BW/ Mari Steiner))

Bitte rechts fahren

Auch für Radfahrer gilt das Rechtsfahrgebot. Radwege auf der linken Seite sind tabu, es sei denn, Verkehrsschilder erlauben es. Nehmen Sie sich an einer Kreuzung deshalb stets die Zeit, die Straßenseite zu wechseln und auf dem gegenüberliegenden Radweg, Radfahrstreifen, Schutzstreifen oder der Fahrbahn weiterzuradeln. Auch wenn es überflüssig erscheinen und zeitraubend sein sollte: Es ist die sicherste Lösung.

Einfach mal den Vortritt lassen

Wer als Radfahrer schon einmal länger als fünf Minuten an einer vielbefahrenen Straße ohne Ampel oder Überweg stand, weiß, wie nervig es sein kann, die Straßenseite zu wechseln. Deshalb die Bitte an die Autofahrer: Wenn Sie Radler oder Fußgänger bei zäh fließendem Verkehr am Straßenrand warten sehen und Sie nur mit geringer Geschwindigkeit unterwegs sind, lassen Sie sie doch einfach kurz die Straße queren.

Nicht auf Radwegen parken oder halten

Ein zugeparkter Radweg, Schutz- oder Radstreifen bringt Radfahrer in Gefahr. Denn Radler ziehen es im Zweifel vor, auf der falschen, nicht zugeparkte Straßenseite zu radeln.
Radwege und Radfahrstreifen sind für Autos tabu, auf Schutzstreifen darf maximal drei Minuten gehalten werden.

Illustration: AGFK-BW/ Mari Steiner
Illustration: AGFK-BW/ Mari Steiner

Rücksichtsvoll durch die Einbahnstraße

Immer mehr Städte und Gemeinden öffnen ihre Einbahnstraßen für Radfahrer, damit diese schnell und unkompliziert von A nach B kommen. Autofahrer sollten deshalb in Einbahnstraßen mit entgegenkommenden Radlern rechnen und vorsichtig fahren – das Gleiche gilt für Fahrradfahrer! Wird es für beide Verkehrsteilnehmer zu eng, hilft eine kurze Verständigung per Blickkontakt: Steigt der Radfahrer ab und lässt das Auto durch? Oder hält der Autofahrer an und lässt den Radler passieren?

Mit dem Verkehrsfluss abbiegen

Während Autofahrer oft über eine extra eingerichtete Spur links abbiegen können, müssen Radfahrer Umwege bis zur nächsten Ampel oder zum nächsten Fußgängerüberweg in Kauf nehmen oder auf dem Radweg absteigen und die gesamte Fahrbahn queren, um in die Straße gegenüber einzufahren. Einfacher ist es auch für Radler, im Verkehrsfluss auf der Fahrbahn mitzuschwimmen und mit den Autos abzubiegen.

Tu’s aus Liebe

Wer im Straßenverkehr defensiv fährt, statt offensiv auf sein Recht zu beharren, trägt zu einem freundlichen und gelassenen Miteinander auf den Straßen bei.

Weiterführende Informationen

Weitere Tipps für ein gutes Miteinander bietet die Broschüre „Ich und die anderen – die anderen und ich“: www.agfk-bw.de/projekte/tus-aus-liebe/wendebroschuere

Tu’s aus Liebe – Der Film