Mannheim – Ein außergewöhnliches Konzert präsentierte das Ensemble des Mannheimer Capitols am vergangenen Donnerstag (27.10.2016). Das Thema Flucht und Ankommen stand hierbei im Mittelpunkt. Nicht etwa in Form eines Theaterstückes. Mit besinnlicher Musik, Poesie, besinnlichen Texten, aber auch mit fetziger Rockmusik, bearbeiteten die Künstler das aktuelle Thema auf der Bühne. Musik von Sting, U2, Cat Stevens, Pink Floyd und anderen Künstlern der vergangenen Jahrzehnte standen im Mittelpunkt. Und diese Musik wurde perfekt intoinisiert von Marion La Marché, Sascha Krebs, die längst zu den Stammkünstlern vom Capitopl zählen und Rüdiger Skoczowsky, der bei der Talentshow „The Voice of Germany“, 2012 entdeckt wurde.

Mannheim: "Flucht und ankommen - Musik und Poesie" (Foto: Helmut Dell)
„Flucht und ankommen – Musik und Poesie“ (Foto: Helmut Dell)

Die Jazz-Sängerin Pat Appleton konnte an dem Abend leider nicht auf der Bühne stehen. Sie war bei der Generalprobe gestürzt und hatte sich verletzt. Als Bühnenbild wurde eine ganz besondere Dekoration gewählt. Das Capitol lieh sich vom Nationaltheater Mannheim ein original Fischerboot aus,  in dem ein Erzähler und ein junger Mann mit der Flöte saßen. Ihnen gelang es, zwischen fetziger Rockmusik, die Stimmung wieder herunterzuholen. Nachdenkliche Stille herrschte meistens, wenn die Geschichten von fliehenden Menschen erzählt wurde, wie sie über das Meer „die Schlachtfelder“ verließen und mit viel Träumen und wenig Hoffnung, an Land kamen „Und als wir ans Ufer kamen, was wird aus unseren Träumen, in dem zerrissenem Land. Die Wunden werden nicht zugehen, mit diesem Drecksverband“. – das war eine der Textpassagen an dem Abend. Die beeindruckende Lichttechnik vermittelte dem vertieften Zuschauer manchmal den Eindruck, als würde das Geschehen auf der Bühne, mitten auf dem Meer sein.

Behandelt wurde nicht nur die aktuelle Fluchtsituation in der Welt, sondern auch Flüchtlinge,  die vor hunderte von Jahren sich auf Weg machten, ihr Leben zu retten. Musikalisch begleitet wurden die drei Solisten, die sich an diesem Abend wieder von der besten Seite zeigten, von der der Capitol Band unter der Leitung von Achim Schneider.

Der Abend jedenfalls wurde dem Anspruch des Capitol Ensembles gerecht, sich mit ihrer Musik und Bühnenperformance auch mit den kritischen Themen unserer Gesellschaft  auseinander zu setzen.