Landau: Vielfältiges Jahresprogramm anlässlich des 500jährigen Reformationsjubiläums vorgestellt

Landau – Weltweit wird im kommenden Jahr der 500. Jahrestag des Thesenanschlags Martin Luthers begangen. Auch in Landau wird dieses besondere Ereignis ausgiebig gefeiert und von den protestantischen Kirchengemeinden im Dekanat Landau in Zusammenarbeit mit der Stadt und weiteren Kooperationspartnern mit zahlreichen Veranstaltungen gefeiert.

„Die Reformation hat nicht nur die Geschichte der Kirche nachhaltig verändert, sondern auch die Stadtgeschichte Landaus in besonderer Weise geprägt“,

erläutert Oberbürgermeister Thomas Hirsch.

„Insbesondere durch den Landauer Pfarrer und Reformator Johannes Bader war die Stadt von Beginn an in die gesellschaftlichen und politischen Umbrüche dieser Zeit involviert und konnte mit seiner Hilfe zur damaligen Zeit politische Unabhängigkeit erlangen. Mit der Benennung des Johannes-Bader-Platzes neben der Stiftskirche im Rahmen der Feierlichkeiten anlässlich des 500. Reformationstags soll die Bedeutsamkeit dieser Persönlichkeit für unsere Stadt noch einmal verdeutlicht und auf besondere Weise gewürdigt werden.“

Die Frage nach der Bedeutsamkeit der Reformation für unseren heutigen Alltag, die Gesellschaft, die Kirche und auch die Politik stünden im Fokus des Jahresprogramms, wie Dekan Volker Janke betont.

„Wir wollen herausarbeiten, welche Erkenntnis wir aus den damaligen Ereignissen für uns heute ziehen können – auch in Bezug auf das ökumenische und kulturelle Miteinander von Menschen aus so vielen unterschiedlichen Nationen, Religionen und Konfessionen in unseren Städten und Dörfern – gedacht sei hier nur an die Grundwerte der Gewissens- und Religionsfreiheit unserer Grundgesetzes, die in den damaligen Ereignissen ihren Ursprung haben.“

Die für die Veranstaltungsreihe zuständige Planungsgruppe, bestehend aus Vertretern des protestantischen Dekanats, der Stadt, der katholischen Kirche, Prof. em. Dr. Ulrich Sarcinelli als Mitglied der Landesssynode sowie Vertretern des Stadtarchivs, der Universität Koblenz-Landau und der Stadtmission, hat Veranstaltungen zu verschiedensten Themen für unterschiedlichste Zielgruppen auf die Beine gestellt – vom traditionellen Gottesdienst über ein „Lutherkino“ bis hin zum Stationentheater.

Mit „Der kleine Luther“, maßgeblich unterstützt von der Stadt Landau, macht das Herxheimer Theaterkollektiv „Chawwerusch“ die Geschichte des Reformators Johannes Bader erlebbar und wird mit einem tragisch-komisch-herzlichen Stück die Zuschauer an verschiedenen Schauplätzen in und um die Stiftskirche begeistern.

„Anhand der Geschichte Baders kann die Bedeutung der Reformation und ihre politischen Auswirkungen besonders gut verdeutlicht werden. Ein solches Stationentheater bietet eine schöne Möglichkeit zu zeigen, was Landau auf gesellschaftlicher und politischer Ebene bewegt hat und birgt zudem die Chance, auch jüngere Menschen dazu zu bewegen, sich auf unterhaltsame Weise mit dem Thema zu beschäftigen“,

so Landaus OB.

Bereits am kommenden Montag, den 31. Oktober 2016, wird in der Stiftskirche im Zuge der Feierlichkeiten anlässlich des diesjährigen Reformationstags das Jubiläumsjahr eröffnet und das Veranstaltungsprogramm rund um das Reformationsjahr 2017 der Öffentlichkeit vorgestellt.