Frankfurt: Bürgermeister Uwe Becker richtet Beschwerdebrief an Deutsche UNESCO-Kommission

Der Tempelberg in Jerusalem (Foto: Pixabay)
Der Tempelberg in Jerusalem (Foto: Pixabay)

Frankfurt am Main – Bürgermeister und Kirchendezernent Uwe Becker hat die jüngste Resolution der Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur (UNESCO) zu den heiligen Stätten in Jerusalem scharf verurteilt und einen Beschwerdebrief an die Deutsche UNESCO-Kommission in Bonn gerichtet.

In der Resolution, die am 13. Oktober 2016 von der UNESCO verabschiedet wurde, wird der Tempelberg in Jerusalem ausschließlich als muslimische Stätte definiert und somit jüdische oder christliche Bezüge vollständig ignoriert.

„Dass gerade eine Organisation, deren Auftrag die Förderung von Erziehung, Wissenschaft und Kultur ist, historische Tatsachen sowie kulturelle und religiöse Fakten mit Mehrheitsbeschluss leugnet, ist eine Schande und beschädigt die eigene Glaubwürdigkeit und schadet damit dem Auftrag der UNESCO gravierend. Dieser politisch motivierte Beschluss ist zutiefst anti-semitisch, er ist aber auch anti-christlich, da er die besondere Rolle Jerusalems für den christlichen Glauben ignoriert“,

erklärte Becker in seinem Schreiben gegenüber der Deutschen UNESCO-Kommission.

„Diese Resolution verletzt die Gefühle von Millionen von Menschen und sie stellt einen groben Missbrauch einer UN-Organisation für die Verbreitung von antisemitischen und antichristlichen Botschaften dar. Wenn politische Mehrheiten Resolutionen verfassen können, die die Geschichte der monotheistischen Weltreligionen umschreiben, dann liegt in den Strukturen dieser UN-Organisation einiges im Argen. Die Leugnung jüdischer Beziehungen zum Tempelberg ist so absurd, als würde man den muslimischen Bezug zu Mekka oder Medina leugnen. Wenn derartige Beschlüsse innerhalb der UNESCO möglich sind, dann besteht dringender Reformbedarf in den Strukturen der UNESCO, ansonsten verliert die Organisation ihr Ansehen und ihre Glaubwürdigkeit“,

so Becker abschließend.

Becker appellierte an die Deutsche UNESCO Kommission, gegenüber den übergeordneten Stellen sehr klar den Unmut über die getroffene Entscheidung zu kommunizieren und auf eine geänderte Positionierung zu drängen, die die Bedeutung der Stätten für alle drei großen Weltreligionen ausdrückt.