Kreis Germersheim: Gebhart und Brandl wenden sich gegen Auwaldpläne des Landes

Kreis Germersheim – Der südpfälzische Bundestagsabgeordnete Dr. Thomas Gebhart und der Landtagsabgeordnete Martin Brandl (beide CDU) fordern in einem Brief die rheinland-pfälzische Umweltministerin Höfken auf, ihre Pläne für den Auwald entlang des Rheins zu revidieren. Die Ministerin plant, 940 Hektar Staatswald am pfälzischen Rheinufer sich selbst zu überlassen. Der Wald soll aus der forstwirtschaftlichen Nutzung herausgenommen werden. Gebhart und Brandl sehen dieses Vorhaben nach wie vor außerordentlich kritisch.

Die Abgeordneten argumentieren, dass der ökologische Nutzen fragwürdig wäre. „Unter Klimaschutzgesichtspunkten ist eine dauerhafte nachhaltige Nutzung unserer Wälder besser, als weitere Flächenstilllegungen. Durch eine nachhaltige Waldwirtschaft wird CO2 in Bäumen, im Boden sowie in Holzprodukten gebunden. Ohne die Speicherungs- und Substitutionseffekte unserer Forst- und Holzwirtschaft würden die gegenwärtigen Treibhausgasemissionen deutlich höher liegen. Ein weiterer Nutzungsverzicht in Deutschland hat zur Folge, dass an anderen Stellen der Erde mehr Holz eingeschlagen würde, das vermutlich nicht so nachhaltig gewonnen wird wie in Deutschland. Immer weitere Nutzungsverzichte von Wäldern hierzulande sind klimapolitisch kontraproduktiv“, so Gebhart.

Kulturlandschaft, wie sie die Menschen mögen und schätzen, würde sich definitiv verändern. Brandl und Gebhart wenden ferner ein, dass das Pappelholz langfristig fehlen wird, wenn es nicht mehr aus dem Auwald erwirtschaftet werden kann. Damit gehen selbstverständlich auch wirtschaftliche Einbußen einher.

Gebhart und Brandl haben zudem die Sorge, dass Wege zwischen Rheinhauptdeich und Rhein zuwachsen werden. In Ihrem Brief an Höfken stellen sie insbesondere folgende Fragen: Wie sollen die Wege zwischen Rheinhauptdeich und Rhein für Fußgänger und die Naherholung offen gehalten werden? Wie verhält es sich künftig mit der Verkehrssicherung in diesem Bereich? Wie sollen die Angler künftig zu ihren Angelplätzen kommen? Wie soll künftig das Wild im Auwald bejagt werden?