Westpfalz: Wohnungseinbruch -Steigende Zahlen

Westpfalz – Einbruch hat Hochkonjuktur – Langfingern einen Riegel vorschieben! Umfangreiches Maßnahmenpaket der Polizei zur „dunklen Jahreszeit“

Alle Jahre wieder? Ja, leider! Einbruch hat Hochkonjunktur. Die polizeiliche Kriminalstatistik belegt es in beeindruckender Weise und Innenminister Roger Lewentz hat es in seiner heutigen Pressekonferenz deutlich gemacht: Das Thema Einbruch bewegt und verunsichert, da die Täter in einen sehr intimen Lebensbereich – die eigenen vier Wände – eindringen.

Auch in diesem Jahr ist die Anzahl der Wohnungseinbrüche wieder angestiegen! Von Januar bis August haben Einbrecher in der Westpfalz 634-mal zugeschlagen – das ist im Vergleich zum Vorjahr eine Steigerung von 17,4 Prozent. In 314 Fällen blieb es beim versuchten Einbruch. In 223 Fällen kamen die Täter am Tag und nutzten die Abwesenheit der Geschädigten. Auch das bedeutet eine Steigerung von 7,7 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres. Wie groß die Herausforderung der Polizei in Bezug auf die Aufklärung der Einbrüche ist, dokumentiert die geringe Aufklärungsquote von 11,2 Prozent. Landesweit waren in den ersten acht Monaten des Jahres knapp über 5.000 Wohnungseinbrüche zu verzeichnen – das bedeutet eine Steigerung von 8,3 Prozent.

Beim Polizeipräsidium Westpfalz hat die speziell für Wohnungseinbrüche gebildete Ermittlungsgruppe „AG Bande“ im vergangenen Jahr 126 Verfahren und in diesem Jahr bereits 110 Strafverfahren eingeleitet.

Aber damit nicht genug: Neben der Arbeit der „AG Bande“ soll ein umfangreicher Maßnahmenkatalog dafür sorgen, Wohnungseinbrüche zu verhindern oder Täter zu ermitteln.

Das Polizeipräsidium Westpfalz beteiligt sich am landesweit ins Leben gerufenen Projekt „Wohnungseinbruchdiebstähle (WED)“, bei dem präsidialweit alle Maßnahmen im Zusammenhang mit Wohnungseinbrüchen im gesamten Zuständigkeitsbereich zentral koordiniert werden. Dazu gehören beispielsweise tägliche Lageauswertungen und Herausarbeiten von häufigen Tatörtlichkeiten. Dadurch sollen die Beamtinnen und Beamten einerseits sensibilisiert werden, um an den erkannten Schwerpunkten die Polizeipräsenz sowie die Kontrollen während den Streifen zu verstärken. Zudem soll die Auswertung als Entscheidungsgrundlage für den Einsatz von Unterstützungskräften – beispielsweise von der Bereitschaftspolizei – für gezielte Kontroll- und Präventionsmaßnahmen dienen. Eine umfangreiche Presse- und Öffentlichkeitsarbeit soll die Bevölkerung sensibilisieren. Auf die Unterstützung der Bevölkerung ist die Polizei angewiesen, denn: Nur gemeinsam wird es gelingen, die Wohnungseinbrüche zu bekämpfen.

Auch das Polizeipräsidium Westpfalz legt in den kommenden Wochen einen eindeutigen Schwerpunkt auf die Bekämpfung des Wohnungseinbruchdiebstahls und setzt außerdem eine breit angelegte und unter allen rheinland-pfälzischen Polizeipräsidien abgestimmte Maßnahmenpalette mit intensiver Bürgerbeteiligung um.

Mit Beginn der sogenannten „dunklen Jahreszeit“ haben die Bürgerinnen und Bürger auf vielfältige Art und Weise die Möglichkeit, sich zum Thema „Einbruchschutz“ zu informieren. In den Aktionswochen vom 1. Oktober bis zum 30. November steht eine Vielzahl von Informationsveranstaltungen an.

Die Polizei baut auf ihre bisherigen Anstrengungen auf und verstärkt ihre Aktivitäten insbesondere im Bereich des Opferschutzes sowie bei der Verzahnung präventiver und repressiver Maßnahmen. Einsätze, Aktionen vor Ort und Aktionstagen in Sozialen Netzwerken werden nicht nur rund um den „Tag des Einbruchschutzes“ am 30. Oktober 2016 durchgeführt. „Wir sind auf Hinweise aus der Bevölkerung angewiesen! Deshalb freuen wir uns, wenn die Gelegenheit zur Beteiligung im Rahmen der Bürgerforen zu einem themenbezogenen Dialog mit der Polizei genutzt wird“, so Heiner Schmolzi, Leiter der Kriminaldirektion. Die Polizei lädt deshalb alle Bürgerinnen und Bürger zu insgesamt fünf Bürgerforen ein, um sich mit der Polizei auszutauschen, Ängste und Sorgen zu formulieren und sich über die Maßnahmen der Polizei und über die Möglichkeiten des Einbruchschutzes zu informieren.

  • Dienstag, 18. Oktober 2016, um 19.00 Uhr in der Stadthalle Landstuhl
  • Donnerstag, 20. Oktober 2016, um 19.00 Uhr in der Aula des Hofenfels-Gymnasium, Zeilbäumerstraße 1, Zweibrücken
  • Montag, 24. Oktober 2016, um 18.00 Uhr im Horst-Eckel-Haus, Lehnstraße 16, Kusel
  • Donnerstag, 27. Oktober2016, um 18.00 Uhr im Caritas- Altenzentrum St. Hedwig, Leipziger Straße 8, Kaiserslautern
  • Mittwoch, 9. November 2016, um 19.00 Uhr im Mehrgenerationenhaus Otterbach, Kirchenstraße 1, Otterbach

Außerdem ist seit Ende September die Internetseite www.einbruchschutz-rlp.de online. Bürgerinnen und Bürger können dort unter anderem Tipps rund um den Einbruchschutz nachlesen oder sich Experten-Interviews anschauen.