Frankfurt: Festlegung des Hessischen Wirtschaftsministers zu Lärmoberbegrenzen

Symbolbild Flugzeug
Symbolbild Flugzeug

Frankfurt am Main – „Zum ersten Mal in der Geschichte des Flughafens hat ein verantwortlicher Minister eine verbindliche Lärmobergrenze definiert. Und dies verbunden mit einer Änderung der Betriebsgenehmigung und nicht etwa auf freiwilliger Basis!“, zeigte sich Rosemarie Heilig, Umweltdezernentin der Stadt Frankfurt, erfreut über die Vorstellung des Hessischen Verkehrsministers Tarek Al-Wazir am Dienstag, 27. September 2016.

Dieser hatte am Mittag in Wiesbaden sein Konzept für die Einführung einer verbindlichen Lärmobergrenze für den Frankfurter Flughafen präsentiert. „Das ist eine Zäsur in der Politik des Landes Hessen“, so Heilig weiter. Schließlich sei Fluglärm eine der größten Belastungen der ganzen Region: „Lärm macht krank. Lärm ist nichts, an das man sich mit der Zeit gewöhnt.“

Der Interessenausgleich zwischen dem Wachstum des Flughafens und der Flugbewegungen und der Lebensqualität der Anwohner sei in der Vergangenheit fast ausschließlich zugunsten des Flugverkehrs entschieden worden. Heilig sagte, dass sie wisse, dass sich viele Bewohner gerade in den Einflugschneisen noch radikalere Einschnitte erhofft haben. Wer um die Lärmbelastung weiß, könne dafür nur Verständnis haben. Aber die jetzige Entscheidung sei ein Einschnitt, der für die künftige Entwicklung im Rhein-Main-Gebiet von zentraler Bedeutung sei.

„Das vorliegende Konzept ist eine Herausforderung für Fraport und die Fluglinien. Ungebremstes Wachstum auf Kosten der Anwohner stößt endgültig an seine Grenzen. Darauf braucht es Antworten – gerade vom Flughafen und den Fluggesellschaften. Antworten, die nicht in Klagerufen und Klagedrohungen münden dürfen“, merkte Heilig an. Sie erwarte von den Verantwortlichen Antworten, die in einer Anpassung der künftigen Entwicklung des Flughafens an die Belange der hier lebenden Menschen bestehen. Antworten, die noch viel mehr als bisher in Investitionen in lärmärmere Technik zu suchen sind.

Insbesondere Vorschlag des Verkehrsministers, der FRAPORT AG aufzuerlegen, regelmäßig einen Lärmminimierungsplan vorzulegen, gebe die richtige Richtung an. „Damit werden die Anreize, leisere Flugzeuge zu entwickeln und die Flotte zu modernisieren, erhöht“, so Heilig abschließend.