PFW Aerospace GmbH lässt ZAW-Soldaten fliegen

Germersheim / Ketsch – Ganz nach dem Motto „Nur Fliegen ist schöner“ führten die Pfalz-Flugzeugwerke Aerospace GmbH (PFW) auch in diesem Jahr Anfang September 2016 ihr Fluglager auf dem Flugplatz Herrenteich, im Benachbarten Ketsch durch.

Das Fluggerät Segelflieger (Foto: Thorsten Kiefer, PFW)
Das Fluggerät Segelflieger (Foto: Thorsten Kiefer, PFW)

Fluglager seit den sechziger Jahren fester Bestandteil in der Ausbildung

Die Teilnehmer sind alle Angehörige der ZAW (Zivil-Berufliche Aus-und Weiterbildung) Betreuungsstelle des Luftwaffenausbildungsbataillons aus Germersheim, welche bei der PFW in Speyer zurzeit ihre Ausbildung zum Fluggerätmechaniker absolvieren. Das Fluglager ist bereits seit den sechziger Jahren ein fester Bestandteil der Ausbildung bei den Pfalz-Flugzeugwerken. Schon damals haben junge Auszubildende erste Erfahrung mit der Materie Luft sammeln können. Auch der heutige Ausbildungsleiter, Herr Bernd Dreyer, war schon während seiner Ausbildung mit von der Partie. Es steht für Herrn Dreyer außer Frage, dass das Fluglager ein wichtiger Bestandteil der Ausbildung ist. Um die theoretischen Ausbildungsinhalte auch in der Praxis umzusetzen zu können, gibt es keine bessere Alternative. Was damals wie heute in der Berufsbildenden Schule zu Speyer gelehrt wird, können die angehenden Fluggerätmechaniker in diesem Fluglager bestens anwenden.

Einweisung in die Instrumente (Foto: Thorsten Kiefer)
Einweisung in die Instrumente (Foto: Thorsten Kiefer)

Der richtige Umgang mit dem Luftfahrzeug am Boden

Die Ausbildung im Fluglager ist ebenso wie die Theorie sehr umfangreich. So geht es u.a. um den richtigen Umgang einschließlich einem sehr gewissenhaftem Arbeiten mit dem Fluggerät am Boden. Ob Segelflieger, Motorsegler oder Motorflugzeug, das Prinzip ist bei allen gleich. Überprüft werden müssen alle LFZ vor dem Start anhand von Checklisten und anderer Papierlage. Besonders Kontrolleinrichtungen werden dabei genauestens überprüft. Dies setzt natürlich eine gewisse Fachkenntnis voraus. So stehen am Anfang des Fluglagers zuerst die Instrumentenkunde und der Aufbau des Fluggerätes im Vordergrund. Hinzu kommt noch die richtige Handhabung des Rettungsgerätes. Doch damit nicht genug. Strömungslehre, Flugsteuerung, Avionik sind nur einige Beispiele, welche jeder der Auszubildenden unbedingt verstehen muss, bevor er selbst in ein Fluggerät steigen darf.

Startvorbereitung (Foto: Thorsten Kiefer, PFW)
Startvorbereitung (Foto: Thorsten Kiefer, PFW)

Verantwortung gegenüber dem Fluggerät wird groß geschrieben

Durch das selbstständige Arbeiten an den Fluggeräten wird auch das Verantwortungsbewusstsein ständig geschult. Die Ausbildungsmeister, Herr Kiefer, Herr Zimmermann und Herr Becht sind immer mit vor Ort und können so auch mit Rat und Tat zur Seite stehen, ggf. steuernd eingreifen und natürlich auch die Leistung ihrer Schützlinge besonders gut bewerten. Schließlich nimmt diese praktische Ausbildung einen sehr positiven Einfluss auf die Prüfung, welche vor der IHK abgelegt wird und sich auch in den Ergebnissen positiv wiederspiegelt.

Fluglehrer und Flugschüler (Foto: Thorsten Kiefer, PFW)
Fluglehrer und Flugschüler (Foto: Thorsten Kiefer, PFW)

Ehrenamtliches Personal trägt immer zum erfolgreichen Abschluss bei

Die Fluglehrer, die Schlepppiloten und die Flugleitung arbeiten ausnahmslos ehrenamtlich und tragen maßgeblich zum erfolgreichen Abschluss einer erlebnisorientierten Ausbildung bei. Ohne diese ehrenamtlichen Helfer könnte diese Ausbildung in dieser Form nicht stattfinden. Des Weiteren werden zusätzlich zwei Segelflugzeuge für die Dauer des Fluglagers durch den Flugsportverein Schwetzingen bereitgestellt. Sämtliche anfallenden Kosten tragen ausnahmslos die Pfalz-Flugzeugwerke. Dass das Fluglager so in dieser Form Bestandteil der Ausbildung bleiben soll, darüber sind sich alle Verantwortlichen einig. Ein solches Fluglager fördert ungemein das Verständnis zwischen Theorie und Praxis, ermöglicht hervorragende Ausbildungsergebnisse und hat einen äußerst positiven Einfluss auf die gesamte Ausbildung.

Der Tower (Foto: Thorsten Kiefer, PFW)
Der Tower (Foto: Thorsten Kiefer, PFW)

Auch für den späteren Einsatz der Soldatinnen und Soldaten in der Technik der fliegenden Geschwader der Luftwaffe ist eine fliegerische Erfahrung, die hier vermittelt wird, von besonderem Nutzen für die gemeinsame Auftragserfüllung in der dritten Dimension, so der Kommandeur des Luftwaffenausbildungsbataillons. Denn nur wenn bei allen Beteiligten – ob Techniker, Infanterist oder Luftfahrzeugbesatzung – das gleiche Verständnis für den gemeinsamen Auftrag der Luftwaffe herrscht, ist die optimale Auftragserfüllung gewährleistet.