Mainzelbahn auf der Zielgeraden
Mainzelbahn auf der Zielgeraden (Foto: Stadtverwaltung Mainz)

Mainz – Der Bau der neuen Straßenbahnstrecke zwischen dem Mainzer Hauptbahnhof und dem Lerchenberg befindet sich auf der Zielgeraden.

Viele Bauabschnitte der Mainzelbahn sind kurz vor der Vollendung, etliche Bereiche entlang der 9,2 Kilometer langen Strecke sind auch bereits deutlich zu erkennen.

„Wir werden bis zum Ende der Herbstferien noch einmal Verkehrsbeeinträchtigungen bekommen an der Saarstraße und am Binger Schlag. Aber danach werden die allermeisten Beeinträchtigungen für die Verkehrsteilnehmer vorbei sein“,

verdeutlichte MVG-Geschäftsführer Jochen Erlhof bei einem Pressegespräch den Stand der Arbeiten. Ziel der MVG ist weiterhin: Die Mainzelbahn soll am 11. Dezember 2016 zum Fahrplanwechsel in Betrieb gehen.

Insgesamt liegen inzwischen etwa 90 Prozent der Straßenbahngleise zwischen dem Binger Schlag und dem Lerchenberg. Lücken gibt es aktuell noch in Bretzenheim (Marienborner Straße) und in Marienborn. Fertig gestellt ist beispielsweise die Gleisverbindung am früheren Eierhof Stauder in Bretzenheim – und das obwohl dort erst Ende Januar das Gebäude niedergelegt wurde. Auch auf dem Lerchenberg liegen die Gleise bereits. Ebenfalls weitgehend fertig ist der Bereich Marienborn Bahnhof mit der Bahnunterführung, die 2015 spektakulär eingeschoben wurde und jetzt der im Anschluss erstellten Brücke für die Achardstraße. Erlhof:

„Damit ist auch eine neue Öffnung für Marienborn durch den Bahndamm nach Westen geschaffen worden“.

In der Kardinal-von-Gahlen-Straße in Marienborn ist der Umbau mit den Asphaltarbeiten abgeschlossen. Hier ist übrigens schon die erste neue Mainzelbahn-Haltestelle mit Stele und Wartehalle zu sehen.

„Wir wissen, dass die vergangenen Monate entlang der Strecke für viele Anwohner und Verkehrsteilnehmer im öffentlichen Nahverkehr und mit dem Auto teils erheblichen Beeinträchtigungen verbunden waren und möchten uns noch einmal ausdrücklich für die Geduld bedanken“,

sagte Erlhof.

„Die verkehrlichen Beeinträchtigungen liegen jedoch zu 90 Prozent hinter uns.“

Das gilt weitgehend für den Lerchenberg, in Marienborn für die Anbindung des Neubaugebietes, die Kreuzung der Haifaallee in Bretzenheim, die Kreuzung Jakob-Leischner-Straße, sowie den Knotenpunkt an der Universität mit den Rampen der Saarstraße zur Albert-Schweitzer-Straße, die seit Montag wieder voll benutzt werden kann. Auch die Querung der Koblenzer Straße und der Neubau der Brücke sind aus verkehrlicher Sicht weitgehend abgeschlossen.

In den kommenden Wochen steht noch einmal der Bereich Binger Schlag im Blickpunkt. Erlhof:

„Die Gleisarbeiten entlang der Binger Straße, vor allem aber die von der Mainzelbahn unabhängige Sanierung auf dem Aliceplatz im Jahr 2015 war die verkehrlich schwierigste Situation, die wir bewältigen mussten. Bis zum Ende der Herbstferien wird die Binger Straße jedoch noch einmal zum Engpass.“

Was muss dort gemacht werden? Unter anderem wird die Fahrbahndecke auf Höhe der kath. Fachhochschule stadteinwärts saniert – eigentlich eine Maßnahme der Stadt, die aber im Zuge der Mainzelbahnarbeiten gleich miterledigt wird. Zudem erfolgt der Grundausbau der Fahrbahn stadtauswärts vor dem Studentenwohnheim sowie ein kleines Stück stadteinwärts. Oberleitungsmasten und Ampeln müssen noch aufgebaut werden. Außerdem muss eine fehlerhafte Weiche ersetzt werden und ein Teil der Straßendecke stadtauswärts saniert werden. Erlhof:

„Insgesamt ein baulich umfassendes Projekt, das aber zeitlich optimiert in fünf Wochen über die Bühne gehen soll.“

Vier der fünf Wochen ist dort mit Verkehrsbehinderungen zu rechnen, zwei Wochen davon liegen in den Herbstferien. Ziel: Nach Ende der Herbstferien fließt der Verkehr am Binger Schlag wieder – kleinere Restarbeiten im Baufeld ohne größere Beeinträchtigungen des Individualverkehrs ausgenommen.

Zwischen dem 26. September und dem 7. Oktober steht dabei stadtauswärts nur eine Fahrspur, die über die Busspur umgeleitet wird, zur Verfügung, stadteinwärts wie bisher zwei Spuren. In den Herbstferien von 10. bis 21. Oktober ist dann stadteinwärts nur eine Fahrspur befahrbar, stadtauswärts zwei Spuren.

Vorab werden die abschließenden Asphaltarbeiten in der Saarstraße im Bereich Wittigweg vom 19. bis 22. September durchgeführt, damit mit den fertiggestellten Rampen und dem Knoten Albert-Schweitzer-Straße für den Zeitraum der Arbeiten am Binger Schlag hier eine Entlastung besteht. Für den Rückbau der Baustellensicherung muss die rechte Fahrspur stadteinwärts ab Donnerstagvormittag in Anspruch genommen werden und kann dann aus Sicherheitsgründen erst nach den Asphaltarbeiten wieder freigegeben werden.