Ingelheim: „Schlafampel“ wird in Betrieb genommen

Ingelheim – Ab Montag (19.09.16) wird die Fußgängerampel in der Römerstraße im Bereich des Bahnhofes in eine sogenannte „Schlafampel“ umgerüstet. Der Vorteil der Umrüstung liegt darin, dass Fußgänger selbst entscheiden können, ob sie die Ampel in Anspruch nehmen oder ohne Ampelsignal die Straße überqueren. Dies bedeutet eine Verkürzung der Wartezeit für Fußgänger sowie einen flüssigeren Verkehrsablauf.

In der Grundstellung ist die Ampel komplett ausgeschaltet, also „dunkel“. Weder Fußgänger noch Autofahrer erhalten ein Signal. Wird der Anforderungstaster am Ampelmast betätigt schaltet die Anlage für Fußgänger zunächst von „dunkel“ auf Rot und für Autofahrer von „dunkel“ auf Grün. Wenige Sekunden danach erhalten die Autofahrer Rot und der Fußgänger bekommt Grün. Anschließend schalten beide Signale in umgekehrter Reihenfolge wieder auf „dunkel“.

In Zeiten hoher Verkehrsbelastung staut sich der Verkehr in diesem Bereich bis zur Konrad-Adenauer-Straße in den Kreisel Drosselweg zurück. Die Stadtverwaltung geht davon aus, dass dieser Rückstau durch das zeitweise Ausschalten der Anlage reduziert werden kann.

Bei der Römerstraße vor dem Bahnhof sind die beiden Fahrspuren durch eine Mittelinsel getrennt, so dass zunächst immer nur eine Fahrspur zu queren ist. Die zulässige Geschwindigkeit ist auf 30 Kilometer pro Stunde reduziert. Dies begründet sicherlich die Feststellung, dass bereits heute zwischen 20 und 25 Prozent aller Fußgänger die Römerstraße bei Rot queren und keinen Bedarf zum Anfordern des Ampelsignals sehen.

Sehbehinderte erkennen an einer dauerhaften Tonabgabe während der Dunkelphase auch weiterhin, wo sich der Signalgeber befindet und werden mit einem akustischen Signal (Piepston) über die angeforderte Grünphase informiert.

Ein wichtiger Vorteil einer „Schlafampel“ liegt auch darin, dass sie im Gegensatz zu den Anlagen mit Grün-Signal keine Beschleunigung des Autoverkehrs provozieren.

Das städtische Ordnungsamt wird das Querungsverhalten der Fußgänger beobachten und nach einer gewissen Gewöhnungsphase bewerten, wie die „Schlafampel“ von Fußgängern genutzt wird.