Hoffenheim: Niederlage gegen Potsdam zum Saisonstart

2. Mannschaft verliert gegen 1. FC Köln

Sinsheim – Es bleibt dabei. Nach sechs Niederlagen gegen den 1. FFC Turbine Potsdam in der Bundesliga-Zeit der TSG hat das Team von Jürgen Ehrmann auch zum Start in die Saison 2016/17 vor heimischem Publikum das Nachsehen. Gegen den Traditionsclub unterlag die TSG nach einer torlosen ersten Halbzeit am Ende mit 0:3.

TAKTIK & PERSONAL:

Kurz vor Spielbeginn musste Chef-Trainer Jürgen Ehrmann seine Startaufstellung nochmals umstellen. Nach dem Aufwärmen war klar: Abwehrspielerin Kristin Demann kann nicht spielen. Aufgrund muskulärer Probleme im Oberschenkel verpasste die 23-Jährige ihre ersten Minuten im TSG-Trikot seit der Saison 2013/14. Für sie rückte Tamar Dongus neben Sophie Howard in die Innenverteidigung. Die Viererkette komplettierten Judith Steinert und Leonie Pankratz auf den außen. Die TSG startete zudem mit einem Vierer-Mittelfeld (Emily Evels, Christine Schneider, Stephanie Breitner, Dora Zeller) sowie einer Doppelspitze (Martina Moser, Nicole Billa) in die erste Partie der neuen Saison.

Die Gäste des 1. FFC Turbine Potsdam nahmen im Dietmar-Hopp-Stadion von Beginn an das Heft in die Hand. Die TSG wirkte unsicher, kam kaum in Richtung Turbine-Tor. Die Potsdamerinnen spielten engagiert nach vorne und brachten die Hoffenheimer Defensive immer wieder unter Druck. Das torlose Remis zur Halbzeit war für die TSG etwas schmeichelhaft, denn die Turbinen hatten mehrfach die Chance in Führung zu gehen.

Nach Wiederanpfiff wirkte die TSG entschlossener, kassierte jedoch nur fünf Minuten nach der Pause das 0:1. Nach dem zweiten Turbine-Treffer tastete sich das Team von Jürgen Ehrmann nochmal Richtung Strafraum, verpasste jedoch das Anschlusstor.

DER SPIELFILM:

4. Spielminute: Erste Chance für die Gäste: Nach einem Angriff über die Olympiasiegerinnen Svenja Huth und Tabea Kemme kommt Felicitas Rauch zum Abschluss. TSG-Torfrau Martina Tufekovic verhindert mit dem Fuß den frühen Rückstand.

19. Spielminute: Huth mit der nächsten guten Chance für Potsdam. Nach einem langen Ball setzt sich die Turbine-Stürmerin im Laufduell durch, ihren Schuss entschärft Tufekovic.

29. Spielminute: Wieder ganz knapp! Einen Freistoß von links bringt Svenja Huth in den Strafraum, Aigbogun lässt durch und Tabea Kemme verpasst am zweiten Pfosten nur ganz knapp. Bis jetzt läuft’s nicht wirklich für die TSG…

50. Spielminute: Tor für Potsdam! Nach einem Eckball von Svenja Huth köpft Tabea Kemme zur Führung ein. Die TSG kam zuvor besser aus der Halbzeit, so richtig vor das gegnerische Tor schaffte es das Team von Jürgen Ehrmann allerdings noch nicht.

54. Spielminute: Puh! Glück für die TSG! Nach einem Foul an Huth hämmert Felicitas Rauch den Freistoß aus 18 Metern an die Latte.

62. Spielminute: 2:0 für Potsdam! Svenja Huth setzt sich über rechts durch und lupft von der Grundlinie Richtung des langen Pfostens, wo Rauch einschiebt.

75. Spielminute: Gute Chance für die TSG!! Nach einem Freistoß von Christine Schneider verlängert Tamar Dongus mit dem Hinterkopf, Lina Bürger spitzelt das Leder dann jedoch über den Kasten. Schade!

76. Spielminute: Jetzt geht es hin und her! Erst trifft Potsdam den Pfosten, dann zieht Lina Bürger ihrer Gegenspielerin davon, legt frei vor Turbine-Torhüterin Lisa Schmitz nochmal quer. Martina Moser kommt nicht mehr dran.

83. Spielminute: Tor für Potsdam! Nach punktgenauer Flanke von Stefanie Draws ist erneut Tabea Kemme mit dem Kopf zu Stelle.


2. Liga: Keine Punkte in Köln

Köln. Weit über ein Jahr lag die letzte Saisonniederlage des Zweitligateams zurück. Am 2. Spieltag der neuen Spielzeit hat es das Team von Lena Forscht und Siegfried Becker nun erwischt. Mit 1:2 (1:0) unterlag die TSG beim Bundesliga-Absteiger 1. FC Köln. Ricarda Schaber hatte in der 7. Spielminute per Foulelfmeter für die Führung gesorgt, Köln drehte in der zweiten Halbzeit die Partie.

Am 10. Mai 2015 verlor das Zweitligateam mit 1:3 gegen den 1. FFC Frankfurt II, feierte eine Woche später dank eines Siegs beim 1. FFC Niederkirchen den Klassenerhalt in der 2. Bundesliga Süd. Seither war die TSG nicht mehr zu bezwingen, die Saison 2015/16 beendete das Team von Lena Forscht und Siegfried Becker ungeschlagen an der Tabellenspitze. Nach einem erfolgreichen Start in die neue Spielzeit am letzten Sonntag (4:0 gegen den 1. FFC Frankfurt II), musste die TSG am 2. Spieltag gegen den 1. FC Köln die erste Pflichtspielniederlage seit 484 Tagen hinnehmen.

Im Vergleich zur Partie gegen den 1. FFC Frankfurt II am vergangenen Spieltag stellten Lena Forscht und Siegfried Becker ihr Team auf zwei Positionen um. Für Madita Giehl begann Maileen Mößner in der Innenverteidigung, Alicia Schinko ersetzte Isabella Hartig und feierte so ihr Zweitligadebüt. Im Kader fehlte neben Sarai Linder (Knieprobleme) auch Annika Köllner, die sich im Training erneut einen Kreuzbandriss zuzog und dem Zweitligateam lange fehlen wird.

Kreuzbandriss bei Annika Köllner

Nach fünfminütigem Abtasten beider Teams fand die TSG deutlich besser in die Partie als der Bundesliga-Absteiger aus Köln. In der siebten Minute war Annika Eberhardt nach einem schönen Angriff über die rechte Seite im Strafraum nur noch per Foul zu stoppen und die Schiedsrichterin zeigte auf den Punkt. Ricarda Schaber verwandelte den Elfmeter souverän zur Führung. „Köln ist in der ersten Halbzeit nicht ins Spiel gekommen und es war schade, dass wir nicht das 2:0 nachlegen konnten“, so das Trainerteam. Zunächst hatte Alicia Schinko mit einem Lattentreffer Pech, dann verhinderte der Pfosten das 2:0 durch Jana Beuschlein. „Wir haben ein gutes Spiel gemacht und waren überlegen“, resümierten Forscht und Becker die ersten 45 Spielminuten.

An die erste Halbzeit wollte die TSG nach dem Pausenpfiff anknüpfen. Doch die Kölnerinnen kamen engagierter aus der Kabine. Die TSG wirkte verunsichert, bekam keinen Zugriff aufs Spiel und ließ sich immer mehr in die eigene Hälfte drängen. Der Bundesliga-Absteiger zeigte seine fußballerische Klasse und glich nach einem guten Angriff zum 1:1 aus. Erst nachdem die Gastgeberinnen nach einem Freistoß in Führung gingen, legte die TSG den Schalter nochmal um. „Wir sind nach dem Rückstand nochmal zurückgekommen und der Ausgleichstreffer wäre verdient gewesen“, lobte das Trainerduo. Ein erneuter Torerfolg blieb der TSG verwehrt und so musste das Team von Forscht und Becker den Platz nach über einem Jahr ohne Niederlage als Verlierer verlassen. „Natürlich schmerzt das, aber wir haben über 70 Minuten ein gutes Spiel abgeliefert und waren zufrieden. Darauf können wir aufbauen.“ Am nächsten Sonntag (11. September 2016, 14 Uhr) empfängt das Zweitligateam den TSV Schott Mainz.