Hockenheim: Rhein-Neckar-Kreis plant neue Container für Flüchtlinge

Hockenheim – Zwar habe der Rhein-Neckar-Kreis derzeit, was die Zuweisung von Asylbewerbern und Flüchtlingen angeht, „eine kleine Verschnaufpause“, wie Ordnungsamtsleiter Stefan Becker feststellt. Doch auch wenn dabei etwas Erleichterung mitschwingt, bleibt im Blick auf die „fragile Lage der Flüchtlingssituation in den Krisengebieten und dem Flüchtlingsabkommen mit der Türkei vor Ort trotzdem nur die Option, sich weiter um geeignete Gemeinschaftsunterkünfte zu kümmern“, so Becker. Eine solche soll nun in Hockenheim in der Brühler Straße entstehen.

Gedacht ist dabei an eine Container-Wohnanlage für bis zu 300 Personen, die ein Inverstor errichten will und dazu in den nächsten Tagen auf die Baugenehmigung der Großen Kreisstadt Hockenheim hofft. Frühestens bezugsfertig dürfte die neue Gemeinschaftsunterkunft voraussichtlich im Oktober/November 2016 sein und soll für zunächst drei Jahre genutzt werden. Die Anlage eignet sich sowohl für die Unterbringung von Männern als auch für Familien, erläutert Becker, der allerdings über die künftige tatsächliche Belegung zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Aussage zu treffen vermag. Mit den bisherigen Unterkünften im Pfälzer Ring und der 4. Industriestraße sowie den Wohnungen in der Walldorfer Straße gibt es dann fünf Unterkünfte in Hockenheim. Dankbar ist der Leiter des Ordnungsamts für die gute Zusammenarbeit mit der Stadt Hockenheim und für das ehrenamtliche Engagement der Bürgerinnen und Bürger.

Dass derzeit nur wenige Asylbewerber und Flüchtlinge in den Kreis kommen, liegt vor allem auch daran, dass das Land denjenigen Landkreisen, die – wie der Rhein-Neckar-Kreis – in den vergangenen Monaten ihre Aufnahmeverpflichtung voll erfüllt haben, vorerst verringerte monatliche Zuweisungen gewährt. Bei einem monatlichen Landeszugang von rund 2.500 Personen hätte der Rhein-Neckar-Kreis eigentlich circa 150 Menschen aufzunehmen, was in etwa einer zusätzlichen neuen Gemeinschaftsunterkunft entspricht. Die verringerten Zuweisungen ermöglichen es zudem, die noch vorhandenen Notunterkünfte sukzessive zu leeren. Dort leben derzeit noch etwa 1.400 Männer, insgesamt hat der Kreis derzeit rund 6.200 Männer, Frauen und Kinder in der vorläufigen Unterbringung. Für den Kreis und besonders die Schutzbedürftigen sind gut ausgebaute Gemeinschaftsunterkünfte sehr wichtig, denn dort lassen sich die Betreuungsaufgaben viel besser angehen als in Notunterkünften, da die Situation entspannter ist.