Karlsruhe: VBK und Amt für Abfallwirtschaft kooperieren bei BHKW-Projekt

Blockheizkraftwerk (BHKW) in der Karlsruher Wikingerstraße (Foto: Verkehrsbetriebe Karlsruhe GmbH)
Blockheizkraftwerk (BHKW) in der Karlsruher Wikingerstraße (Foto: Verkehrsbetriebe Karlsruhe GmbH)

Die Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK) haben auf dem Gelände ihres Betriebshofs West in der Karlsruher Wikingerstraße ein neues Blockheizkraftwerk (BHKW) errichtet und können auf sechs Monate erfolgreichen Betrieb zurückblicken. Die VBK streben durch dessen intensive Nutzung in großem Umfang eine nachhaltige Versorgung mit Eigenstrom und Wärme aus regenerativer Energie an.
Bei dem Neubau des BHKW handelt es sich um ein Kooperationsprojekt, an dem mehrere Projektpartner beteiligt sind. „In enger Zusammenarbeit zwischen den VBK und dem Amt für Abfallwirtschaft der Stadt Karlsruhe wurde für die Umsetzung eine optimale Lösung gefunden“, sagt Christian Höglmeier, technischer Prokurist der VBK.

Das BHKW wird mit Deponiegas betrieben, das vom nahegelegenen „Energieberg“ zugeführt wird. Bei dem Karlsruher „Energieberg“ handelt es sich um die ehemalige Mülldeponie West. Auf dem „Energieberg“ wird unter anderem mittels Photovoltaik- und Windkraftanlagen Strom gewonnen.
Die neue BHKW-Anlage ist technisch dafür ausgelegt, das Deponiegas optimal für die Strom- und Wärmeerzeugung zu nutzen. Das moderne BHKW kann eine elektrische Leistung von bis zu 600 kW erzeugen. Gleichzeitig ist die Nutzung von bis zu 550 kW Heizwärme möglich. Hiermit kann der Eigenbedarf des VBK-Betriebshofs an Strom zu 75 Prozent sowie dessen Wärmebedarf zu 55 Prozent aus dieser regenerativen Quelle gedeckt werden. Der Strom kann jedoch nicht nur für die Versorgung des Betriebshofs, sondern auch für die Versorgung der Fahrleitung des Stadtbahnbetriebs genutzt werden.

Das neue BHKW wird jedoch nicht ausschließlich mit Deponiegas betrieben. So verfügt das BHKW auch über einen Erdgasanschluss sowie eine sogenannte Gasmischeinrichtung. Durch die Beimischung von Erdgas kann ein möglicher Rückgang des Deponiegases in den kommenden Jahren passgenau ausgeglichen werden. Das Ingenieurbüro Rytec GmbH aus Baden-Baden, das mit der Planung und Umsetzung der neuen Anlage betraut war, hat bereits verschiedene Anlagen zur nachhaltigen Nutzung von Sondergasen wie beispielsweise Deponie-, Klär- und Biogas errichtet. Errichtet wurde die Anlage von der Firma ETW Energietechnik GmbH mit Sitz in Moers.

Neben der nachhaltigen Versorgung mit Strom und Wärme geht es den VBK bei dem BHKW-Projekt auch um den Aspekt, dass sich die VBK als kommunales Unternehmen grundsätzlich der größtmöglichen Einsparung von CO2-Emmissionen verpflichtet fühlen. Gleiches gilt für eine standortnahe Eigenversorgung mit Energie sowie das Thema nachhaltiges Wirtschaften.