Preisverleihung TU KSK Studenten
Kreissparkasse zeichnet beste Studenten aus (Foto: Kreissparkasse Kaiserslautern)

Kaiserslautern – Für die gesamte Region seien die jungen Wissenschaftler und Wissenschaftseinrichtungen „ein sehr wichtiger Faktor“, sagte Kai Landes, Vorstandsmitglied der Kreissparkasse Kaiserslautern bei der 32. Preisverleihung der Kreissparkassen-Stiftung für die Technische Universität Kaiserslautern (TU).

In Anwesenheit von TU-Präsident Professor Helmut Schmidt und Vertretern aus Politik und Wirtschaft sagt Landes, man verfolge mit großer Freude seit Anfang an – gerade als regionales Kreditinstitut – wie sich die Region zu einem Wissenschaftsstandort entwickelt hat. Er schloss damit neben der Universität die weiteren Forschungsinstitute wie DFKI, ITWM oder Max-Planck-Institut und Fraunhofer mit ein. Den an diesem Tag auszuzeichnenden Jungforschern rief er zu, sie sollen einem Wort Archimedes folgen und die „Welt bewegen“, wobei „die Kreissparkasse an Ihrer Seite steht“, wie Landes versicherte. Christina Horak-Hochreiter umrahmte die Veranstaltung an der Harfe musikalisch.

Gleich mehrere Gründe zur Freude habe Landrat Paul Junker, Vorsitzender des Verwaltungsrats der Kreissparkasse. So freue er sich als Verwaltungsrat, dass die Kreissparkassen-Stiftung wieder mit Geld dotierte Preise vergeben kann und dass er als Kuratoriumsmitglied unmittelbar an der Auswahl der Preisträger beteiligt war. Auch über manchen Forschungsgegenstand sei er besonders erfreut, verstehe er doch mögliche Anwendungen in konkreten Aufgaben des Landkreises wie beispielsweise des Katastrophenschutzes. Er freue sich auch für die Forscher, denn ein solcher Preis sei in einem Lebenslauf von ideellem Wert. Außerdem sei er erfreut über die Entwicklung, dass TU und Landkreis „immer näher zusammenrücken“, wie der Ausbau an Aktivitäten in und an der Villa Denis in Frankenstein belege.

Mit diesem „schon traditionell zu nennenden Preis“ der Kreissparkassen-Stiftung werde die

„Sichtbarmachung eines nachhaltigen Dialogs zwischen Wissenschaft und Wirtschaft gefördert“,

bekräftigte Professor Arnd Poetzsch-Heffter, Vizepräsident für Forschung und Technologie an der TU Kaiserslautern. Dies sei immer wichtiger, denn die Wissenschaft wachse mit ihren Forschungsgegenständen und -ergebnissen immer schneller in die Wirtschaft hinein.

“Die Wertschöpfung beginnt in den Köpfen“,

unterstrich er und beschrieb den Weg von Forschungsidee über Konzepte und Patente zu Ausgründungen und Anwendungen in Wirtschaftsunternehmen. In diesem

„Ökosystem leistet die Kreissparkasse einen substantiellen Beitrag für die Technische Universität und die regionale Wirtschaft“,

führte Poetzsch-Heffter aus.

Ausgezeichnet wurden:

Diplom-Ingenieurin Daniela Ivanova (Fachbereich Architektur, Betreuer Professor Marco Zünd) für ihre Arbeit M20 Museum für die Kunst des 20. Jahrhunderts, die eine „originäre Raumschöpfung für den Standort zwischen Nationalgalerie und Philharmonie in Berlin sei. Sie erhielt neben einer Urkunde ein Preisgeld in Höhe von 400 Euro.

Diplom-Ingenieur Timo Dilly aus Lauterecken (400 Euro, Fachbereich Bauingenieurwesen, Betreuer Professor Theo Schmitt) für seine Arbeit: Entwicklung von Ansätzen zur Optimierung des Prozessschrittes der Faulung bei kommunaler Abwasserreinigungsanlagen mit getrennter anaerober Schlammbehandlung, in der Dilly ressourcenorientierte und energieeffiziente Abwasserbehandlung untersuchte.

M.Sc. Steffen Kühner aus Schopp (400 Euro, Fachbereich Biologie, Betreuer Professor Thorsten Stoeck) für seine Arbeit, in der er untersuchte, wie es Mikroorganismen schaffen, in extremen Lebensräumen wie bspw. Salzumgebung leben zu können. Seine Ergebnisse könnten u.a. in der Kosmetik- oder auch Agrarindustrie angewandt werden.

Diplom-Chemikerin Julia Bartl aus Homburg (400 Euro, Fachbereich Chemie, Betreuer Professor Stefan Kubik) für ihre Arbeit: Cyclopeptide als sensoraktive Substanzen für Quarzmikrowaagen, in der sie die Synthese von chemischen Sensoren untersuchte und mit denen bspw. Luftkontrollen möglich sind.

M.Sc. Omar Naji (400 Euro, Fachbereich Elektro- und Informationstechnik in Kooperation mit Universität Cambridge, Professor Norbert Wehn) für seine Arbeit, in der Energiearchitektur in sogenannten DRAM-Systemen untersuchte, was bspw. eingesetzt werden könnte, um Leistungsabnahme bei Smartphones zu verringern.

M.Sc. Thomas Lottermann aus Kusel (400 Euro, Fachbereich Informatik, Professor Stefan Deßloch) für seine Arbeit, in der er Computerbasierte Plattform entwickelte, auf der große Datenmengen (Big Data) in verschiedene Datenbank-Systemen und Daten-Sprachen übersetzt und ausgetauscht werden können.

Markus Müller aus Karlsruhe (200 Euro, Fachbereich Maschinenbau und Verfahrenstechnik, Professor Jan Aurich) für seine Studienarbeit zur Herstellung und Optimierung von Mikrofräswerkzeugen auf einer bestehenden Werkzeugmaschine.

Dr. Phil Peiker (800 Euro, Fachbereich Physik, Professor Egbert Oesterschulze) für seine Doktorarbeit Entwicklung, Modellierung und Applikation eines partiell benetzten mikromechanischen Resonators für die zeitaufgelöste Subpikogramm-Massensensorik in Flüssigkeiten. Peiker wiegt darin Objekte mit einem Gewicht von einem milliardstel Gramm, die sich in Flüssigkeiten befinden. „Sehr ungewöhnlich und sehr gut“ sei seine Leistung sowohl in Theorie als auch im experimentellen Bereich, sagte sein Betreuer.

Die Kreissparkassenstiftung für die technische Universität Kaiserslautern wurde 1984 ins Leben gerufen und ist mit 250.000 Euro Stiftungskapital belegt. Die Stiftung hat den Zweck Innovationen in Wissenschaft und Forschung bei der TU Kaiserlautern zu fördern und zu unterstützen. Insbesondere können natur- und ingenieurwissenschaftliche Forschungsergebnisse von Doktoranden, Assistenten, und wissenschaftlichen Mitarbeitern der TU gefördert werden, wobei Projekte, die der heimischen Wirtschaft dienen, besonderes berücksichtigt werden.