Wiesbadener Rettungsdienst wird seit Mai von der Feuerwehr gesteuert

Feuerwehr und Rettungsdienst unter einem Dach

Wiesbaden – Seit Sonntag, 1. Mai 2016, liegt die Rettungsdienstträgerschaft nicht mehr im Gesundheitsamt, sondern im Sachgebiet Rettungsdienst und Medizinische Gefahrenabwehr der Berufsfeuerwehr Wiesbaden.

„Konkret bedeutet das, dass der bodengebundene Rettungsdienst nun nicht mehr vom Gesundheitsamt in der Konradinerallee aus koordiniert wird, sondern von der Feuerwache 1 aus“,

erläutert Harald Müller, Leiter der Wiesbadener Berufsfeuerwehr.

An den Aufgabenbereichen sowie an der Besetzung ändert sich nichts: Marc Dieroff bleibt Ärztlicher Leiter Rettungsdienst, Norbert Hagner Sachgebietsleiter und Doris Zielke die zuständige Sachbearbeiterin. Die Drei sind in die Feuerwache 1, Kurt-Schumacher-Ring 16, umgezogen und sorgen am neuen Standort weiterhin dafür, dass der Rettungsdienst in Wiesbaden reibungslos ablaufen kann. Sie erstellen beispielsweise die medizinischen Leitlinien zur Versorgung von Patienten und sind in diesem Zusammenhang auch der richtige Ansprechpartner für Fragen und Beschwerden von Mitarbeitern, Bürgern und Betroffenen zum Rettungsdienst in Wiesbaden. Des Weiteren unterstützen sie im Bereich der medizinischen Gefahrenabwehr beispielsweise das Ordnungsamt bei der Genehmigung von Großveranstaltungen.

„Die Umstrukturierung war nötig, weil viele alltägliche Einsätze eine eng abgestimmte Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr und Rettungsdienst erfordern“,

erklärt Dieroff. Auch sogenannte Großschadenlagen wie die Unwettereinsätze in 2014 oder auch die zu lösenden Aufgaben in der Flüchtlingshilfe seit September 2015 hätten deutlich gezeigt, dass es für alle Beteiligten sinnvoller und effektiver ist, wenn sie „unter einem Dach“ arbeiten.

„Das erleichtert uns und den Kollegen die Arbeit nicht nur auf der administrativen Ebene: Wir können am neuen Standort die Schnittstellen zur zentralen Leitstelle und zur Einsatzplanung der Feuerwehr sowie zum Katastrophenschutz viel besser nutzen; die Wege sind buchstäblich kürzer, das ist ein großer Vorteil und spart Zeit, die wir je nach Situation sehr gut gebrauchen können“,

sagt Hagner.

Hintergrund:

Nach dem Hessischen Rettungsdienstgesetz (HRDG) sind Landkreise und kreisfreie Städte Träger des sogenannten bodengebundenen Rettungsdienstes, einschließlich der notärztlichen Versorgung sowie der Berg- und Wasserrettung. Sie nehmen die Aufgabe als Selbstverwaltungsangelegenheit wahr. Die Landeshauptstadt Wiesbaden war bisher die einzige kreisfreie Stadt in Hessen, bei der die Trägerschaft des Rettungsdienstes noch nicht der Feuerwehr, sondern dem Gesundheitsamt zugeordnet war.