Gedenkstiftung für Natur- und Tierschutz unterstützt die Stadt

Wildbienen

Kaiserslautern – Den meisten Menschen ist die Honigbiene bekannt. Doch was viele nicht wissen: Neben den gezüchteten Nutztieren gibt es rund 550 Arten einheimischer Wildbienen.

Ebenso wie die vom Imker gepflegten Honigbienen bestäuben die frei lebenden Wildbienen unsere Nutzpflanzen und sind dabei sogar wetterunempfindlicher und effektiver, was gerade in einer Wein- und Obstbauregion von großer Wichtigkeit ist. Ihre Eier legen sie in offenem Boden, morschem Holz, offenen Fugen, Zwischenräumen von Steinen oder hohlen Pflanzenstängeln ab. Weil dort an frostfreier Stelle auch überwintert wird, ist es wichtig, diese Strukturen ganzjährig zu erhalten.

Als Nahrung benötigen Wildbienen von Frühling bis Spätherbst ein breites Spektrum blühender Pflanzen. Voraussetzungen, die in unserer „aufgeräumten Umwelt“ zunehmend fehlen, so dass bereits rund 230 Wildbienenarten gefährdet sind. Dies hat Hubert Schneider, Gründer der „Sylvia und Hubert Schneider Gedenkstiftung für Natur- und Tierschutz“, zum Anlass genommen, der Stadt Mainz für mehrere hundert Euro „Insektenhotels“ sowie bienenfreundliches Saatgut zu spenden: „Mit meiner Stiftung habe ich es mir und dem Andenken an meine verstorbene Frau zur Aufgabe gemacht, Tiere und ihre Lebensräume zu erhalten. Wir sind international tätig, aber als gebürtiger Mainzer helfe ich besonders gerne der Natur in dieser Stadt“.

Das Thema Wildbienen passt dabei besonders gut, denn für diese Artengruppe trägt Mainz eine bundesweite Verantwortung: Das eher trocken-warme Klima und die sandigen Böden Rheinhessens sind Voraussetzung für artenreiche Vorkommen. Herausragende Vorkommen gibt es z. B. im Mainzer Sand und an den Mauern der Zitadelle mit ihren Fugen und dem Blütenbewuchs. Grün- und Umweltdezernentin Katrin Eder:

„Aber gerade auch Parks und Außenanlagen können wertvolle Lebensräume sein. Wir freuen uns daher sehr über die Insektenhotels, die in den städtischen Grünanlagen aufgehängt werden und das Saatgut, mit dem eine 3.000 m² große Fläche als blühende Bienenweide angelegt wird.“ „Da der Stiftung die Nachhaltigkeit ihrer Spenden besonders wichtig ist, soll die Fläche für mindestens drei Jahre keinem anderen Zweck dienen“

so Vorstandsmitglied Ulrich H. Drechsler. Die Zusage dafür öffnet die Tür auch für ein zukünftiges Zusammengehen von Stiftung und Grün- und Umweltdezernat. Alle Wildbienen sind nach § 44 Bundesnaturschutzgesetz besonders geschützt. Sie leben zumeist solitär und sind äußerst friedliebend. Was jeder selbst zum Schutz der Wildbienen tun kann erklärt das Faltblatt „Keine Angst vor Bienen, Hummeln, Wespen und Hornissen!“, das im Umweltinformationszentrum erhältlich ist.