Baden-Württembergische Athleten gewinnen bei der Ruder-EM drei Medaillen

2x Gold, 1x Silber

Siegerehrung für den Europameister im Frauen-Doppelvierer, darunter Carina Bär (4. von rechts)
Siegerehrung für den Europameister im Frauen-Doppelvierer, darunter Carina Bär (4. von rechts)

Brandenburg an der Havel. Die drei baden-württembergischen Top-Ruderer Kerstin Hartmann (Ulmer RC Donau), Carina Bär (Heilbronner RG Schwaben) und Maximlian Reinelt (Ulmer RC Donau) kehren erfolgreich von der Ruder-EM in Brandenburg zurück. Für sie stehen zweimal Gold und einmal Silber zu Buche. Sie sind bereits für die Olympischen Spiele vom 5. bis 21. August in Rio de Janeiro (Brasilien) qualifiziert und holten sich nun eine große Portion Selbstvertrauen für ihre künftigen Herausforderungen ab.

Der Zweier ohne von Kerstin Hartmann (Ulmer RC Donau) und Katrin Marchand (RTHC Leverkusen) hatte keinen Respekt vor dem Top-Favorit aus Großbritannien: Nach 500m lagen beide Boote gleichauf, dahinter musste sich Russland strecken, um noch den Anschluss zu halten. Der deutsche Zweier war stark gestartet und ließ auch auf den restlichen 1500 Metern nur wenig nach. „Das war auch unsere Taktik!“ bestätigte Kerstin Hartmann im Ziel. Zwar setzen sich die Britinnen Glover/Stanning noch deutlich ab und die Rumänen fuhren noch von Platz 5 auf den Bronzerang, aber Hartmann/Marchand brachten ihren zweiten Platz mit Schlägen, die viel Selbstvertrauen ausdrückten, ins Ziel.

Zum Start von Carina Bär (Heilbronner RG Schwaben) im Doppelvierer zusammen mit Annekatrin Thiele, Marie-Catherine Arnold und Lisa Schmiedla war der Wind nochmals aufgefrischt. Die vier Athletinnen pflügten ihr Boot jedoch mit der Gleichmäßigkeit eines Uhrwerks durch die Wellen; kurz vor der 1500-Marke setzten sie sich entscheidend von der Konkurrenz ab. Was wie ein Zwischenspurt aussah, war allerdings keiner: „Wir sind an dieser Stelle einfach mit den Bedingungen viel besser zurecht gekommen“ berichtete Carina Bär säter im Ziel. Die Polen, die den besten Start erwischt hatten, wurden Zweiter, vor der Ukraine, die die Bronzemedaille holte. Der Frauen-Doppelvierer hat bis zu den olympischen Spielen noch ein umfangreiches Programm, neben Weltcup-Starts in Luzern und Poznan (Polen) warten noch Trainingslager in Österreich und Ratzeburg.

Im Achterrennen war die große Frage: Deutschland oder Großbritannien? Oder sollten doch die offenbar windgewohnten Polen ein Zünglein an der Waage sein? Immerhin ist das EM-Ergebnis ein Fingerzeig für die olympischen Spiele in Rio des Janeiro. Weit gefehlt: Das holländische Boot kam sensationell gut weg, dann Weißrussland und erst dann Großbritannien. Deutschland nach 500 Metern auf dem letzten Platz. Bis zum Ziel blieben die Briten an den Zwischenmarken auf dem dritten Platz, doch Gold und Silber fochten andere aus. Der russische Achter schob sich auf Platz 1 und gab diesen erst auf den letzten Metern ab und verlor gegen einen bärenstarken Endspurt des Deutschlandachters mit Maximilian Reinelt (Ulmer RC Donau) an Bord.