Neue Atemschutz-Übungsanlage und DRK-Rettungszentrum eingeweiht

Realitätsnahe Ausbildung für den Ernstfall

Feuerwehr und Deutsches Rotes Kreuz machen in Linkenheim-Hochstetten gemeinsame Sache

Linkenheim-Hochstetten – Hitze, Dunkelheit, Lärm und Vernebelung – diesem Szenario können die Einsatzkräfte der Feuerwehren in einem Brandfall gegenüberstehen.

Um in dieser Stresssituation die Lage richtig einzuschätzen und die notwendigen Maßnahmen treffen zu können, muss der Ernstfall, darunter auch Gefahrensituationen, die nur unter Benutzung der Atemschutzeinrichtung bewältigt werden können, geübt und die Akteure fundiert aus- und weitergebildet werden.

„Mit der neuen Atemschutz-Übungsanlage in Linkenheim-Hochstetten steht den Feuerwehren im Landkreis Karlsruhe eine der modernsten Einrichtungen dieser Art in Baden-Württemberg ab sofort zur Verfügung. Die Atemschutzgeräteträger in den Wehren können in der gasbefeuerten externen Brandübungsanlage unter realen Bedingungen ihre Einsatzfähigkeit durch regelmäßige Lehrgänge und Belastungsübungen erhalten“,

hob Landrat Dr. Christoph Schnaudigel die Bedeutung der neuen Anlage hervor. 180 Atemschutzgeräteträger werden hier jährlich den gesetzlich vorgeschriebenen Lehrgang absolvieren. Weitere 2.100 Feuerwehrangehörige aus dem Landkreis werden die jährlich vorgeschriebene Belastungsübung, die jeder Atemschutzgeräteträger für seine Tauglichkeit nachweisen muss, durchführen.

Auf der Suche nach einem geeigneten Standort erwiesen sich die Planungen der Gemeinde Linkenheim-Hochstetten, an das bestehende Feuerwehrhaus ein neues Rettungszentrum für den Ortsverband des Deutschen Roten Kreuz (DRK) anzubauen, als Glücksfall. Aufgrund der verkehrsgünstigen Lage und der Synergieeffekte, z.B. bei der Atemschutzwerkstatt und den notwendigen Wartungsarbeiten, durch die unmittelbare Nähe zur Feuerwehr vor Ort, waren sich Landkreis und Gemeinde schnell einig, das Projekt am Standort Linkenheim-Hochstetten gemeinsam anzugehen. Unter der Ägide des früheren Bürgermeisters Günther Johs begonnen, war es nun an seinem Nachfolger, Bürgermeister Michael Möslang, den Neubau seiner offiziellen Bestimmung zu übergeben.

„Mit der Übungsanlage für die Feuerwehren im ganzen Landkreis und dem DRK-Rettungszentrum für Linkenheim-Hochstetten sind zwei Organisationen unter einem Dach, deren Mitglieder durch ihre Arbeit einen wichtigen Beitrag zum Wohl der Bevölkerung leisten. Für uns als Gemeinde war es daher selbstverständlich, partnerschaftlich mit den Verantwortlichen des Landkreises und des DRK zusammenzuarbeiten, denn das Ergebnis kommt allen zu Gute“,

erläuterte Bürgermeister Michael Möslang. Bezirksbrandmeister Jürgen Link wies darauf hin, dass Atemschutzeinsätze zu den gefährlichsten Tätigkeiten der Feuerwehrkräfte gehören, weshalb es eine besondere Ausbildung benötige. DRK-Kreisgeschäftsführer Jörg Biermann begrüßte, dass zwei Ortsverbände ein gemeinsames Haus beziehen und durch die Stationerung der Notfallhilfe ein echtes Rettungszentrum entstehe. Der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes Holger Roßwag bezeichnete die neue Einrichtung als einmalige Investition, die Generationen von Feuerwehrangehörigen dienen werde. Architekt Michael Hamann ging auf die besonderen Anforderungen der Planung ein und übergab symbolisch einen Schlüssel.

Dass die Gesamtkosten von rund 1,5 Mio. EUR bestens investiert sind, daran zweifelte keiner der geladenen Gäste, darunter zahlreiche Vertreter von Feuerwehr und Politik. Die professionelle Arbeit der freiwilligen Feuerwehren gehört zu den bemerkenswertesten Leistungen im ehrenamtlichen Bereich und ist unverzichtbarer Bestandteil des Bevölkerungsschutzes, so die einhellige Meinung. Rund 900.000€ kostet den Landkreis der Neubau, der notwendig wurde, weil die Atemschutz-Übungsanlage auf dem Gelände der Landesfeuerwehrschule in Bruchsal, wo bislang trainiert wurde, im Zuge der Verlagerung der Schule aufgegeben wird. Rund 600.000€ beträgt der Zuschuss von Seiten des Landes, das in Person von Bezirksbrandmeister Jürgen Link vertreten war.