Bilanz der Naturschutzwacht für 2015 vorgelegt

Mehr Verstöße trotz weniger Kontrollen

Zwei Naturschutzwächter des Forstamtes Dieburg vor einer Informationstafel im Naturschutzgebiet „Reinheimer Teich - Forstwirtschaftsmeister Klaus-Peter Lux (links) und Forstwirt Jonny Fields (rechts)

Darmstadt – Die Naturschutzwacht des Regierungspräsidiums Darmstadt hat ihre Bilanz für das vergangene Jahr vorgelegt.

Im Vergleich zum Vorjahr (2014) wurden sieben Prozent mehr Verstöße durch freilaufende Hunde festgestellt (+62), obwohl die Naturschutz-Wächter weniger Stunden im Einsatz waren. Erheblich zugenommen (20 Prozent) haben Verstöße durch Freizeitaktivitäten (+35) wie Angeln, Reiten, Grillen und wildes Campen.

Insgesamt wurden zwar im vergangenen Jahr weniger Verstöße festgestellt, angesichts der weniger geleisteten Einsatzstunden bedeutet dies jedoch immer noch einen leichten Anstieg der Verstöße im Vergleich zum Vorjahr. In 2843 Stunden führten die Wächter 1730 Informationsgespräche und stellten 1774 Verstöße fest – unter anderem auch wegen dem unrechtmäßigen Entsorgen von Abfällen, der illegalen Entnahme von Pflanzen oder Verstößen gegen Vorschriften für das Betreten bzw. Befahren von Naturflächen.

An Ostern wird der Startschuss für die neue Saison gegeben – ab dann ist die Naturschutzwacht wieder unterwegs. Sie soll durch ihre Präsenz in besonderen Schwerpunktgebieten einer Gefährdung der Naturschutzziele durch ungezügelte Freizeitnutzung und den Fremdenverkehr entgegenwirken. Die Naturschutzwacht ergänzt die Kontrolle durch die zuständigen Forstämter und wirkt an der Information über die Naturschutzgebiete, die Schutzziele und Verbote sowie bei der Besucherlenkung mit.

Die Einsatzleitung erfolgt beim RP Darmstadt in der Fachabteilung für Naturschutz durch das zuständige Dezernat für Schutzgebiete und biologische Vielfalt. Durch entsprechende Vereinbarungen hat das RP in den vergangenen Jahren bei sieben Forstämtern Einsatzstellen mit insgesamt 35 Personen aufgebaut. Sind bei der Ahndung von Verstößen polizeiliche Maßnahmen erforderlich, wird die Polizei über die Forstämter verständigt.

Bei den jeweiligen Einsatzstellen werden die Einsätze in Abhängigkeit von der vor Ort zu erwartenden Besuchermenge geplant und durchgeführt.  Die Einsätze erfolgen ebenso nach regionalen Erfordernissen/Zeiträumen (Beispiel: die Einsätze beim Forstamt Nidderau werden vornehmlich im Frühjahr und z.T. Herbst anlässlich des Vogelzuges/Brut durchgeführt, die Einsätze beim Forstamt Langen nur im Hochsommer, weil hier Probleme mit illegalen Badegästen in Schutzgebieten bestehen).