Neue medizinische Führung und Leitung der Schmerztherapie

Marienhospital Darmstadt

Darmstadt – Die Anästhesistin Dr. med. Ulrike Frieß hat am 1. März 2016 als Geschäftsführende Leitende Ärztin die medizinische Führung des Marienhospitals in Darmstadt übernommen.

Wie die Klinikum Darmstadt GmbH, zu der das Marienhospital seit Mai 2015 gehört, heute mitteilte, wird sie außerdem als Chefärztin für Schmerztherapie die Behandlungsangebote für Schmerzpatientinnen und -patienten ausbauen und die Multimodale Schmerztherapie (MMS) neu ausrichten.

„Diese neue Personalie ist ein gutes Zeichen für das Marienhospital Darmstadt. Es stärkt das Haus nach innen und im Verbund der Klinikum Darmstadt GmbH. Zugleich schließt sich damit eine im wahrsten Sinne des Wortes schmerzliche Versorgungslücke für chronische Schmerzpatientinnen und -patienten in Südhessen“, erläutert Klinikdezernent und Stadtkämmerer André Schellenberg.

„Wir sind froh, dass wir Frau Dr. Frieß gewinnen konnten. Mit ihrer Expertise ist es nicht nur möglich, die stationäre Schmerzbehandlung nach der Schließung im Elisabethenstift in Darmstadt weiter zu gewährleisten, sondern auch die steigende Nachfrage für Südhessen zu bedienen“, fügt Prof. Dr. Steffen Gramminger, medizinischer Geschäftsführer der Klinikum Darmstadt GmbH, hinzu. „Aufgrund ihrer langjährigen Leitungserfahrung als Chefärztin können wir sie gleichzeitig als Geschäftsführende Leitende Ärztin für das Marienhospital einsetzen und somit für Kontinuität und Stabilität sorgen. Hier gilt es zwischen den verschiedenen Welten von Belegärzten, angestellten Ärzten und kooperierenden Ärzten einen gemeinsamen Tenor zu finden und die bisweilen unterschiedlichen Interessenslagen unter einen Hut zu bringen.“

Dr. Ulrike Frieß (52), die in Ludwigshafen geboren wurde und in Heidelberg Medizin studiert hat, engagiert sich seit mehr als 15 Jahren in der Schmerztherapie. Ihre Facharztausbildung absolvierte sie am Universitätsklinikum Mannheim, hier war sie stellvertretende Leiterin der Schmerzambulanz, zuletzt arbeitete sie als Chefärztin der Klinik für Anästhesie und Schmerztherapie am evangelischen Krankenhaus Bad Dürkheim.

Dr. med. Ulrike Frieß betont: „Ich freue mich über die Fortführung und den Ausbau der Schmerztherapie, sowie über das verantwortungsvolle Aufgabenfeld als Geschäftsführende Leitende Ärztin am Marienhospital. Ich bin stolz auf das Vertrauen, welches die Stadt und die Klinikbetreiber in mich setzen. Mein Ziel ist die gute Zusammenarbeit mit der Geschäftsführung, allen Mitarbeitern des Marienhospitals sowie den Belegärzten und Kooperationspartnern, um das Haus weiterhin gut für die Zukunft aufzustellen. Die anspruchsvolle Aufgabe besteht in der Berücksichtigung aller Interessenslagen und dabei auch noch die Patientinnen und Patienten in den Mittelpunkt zu stellen.“

Mit dem Ausbau der Schmerztherapie reagiert das Marienhospital auf die wachsende Zahl von Patienten und Patientinnen mit chronischen Schmerzen. Bis zu zehn Prozent der Erwachsenen in Deutschland leiden darunter. Monate- oder jahrelange Odysseen von Arzt zu Arzt bringen ihnen oft keine Linderung. Das Behandlungskonzept der Multimodalen Schmerztherapie basiert auf einem ganzheitlichen Therapiekonzept, das Körper und Seele gleichermaßen berücksichtigt. Das bedeutet, dass die Bausteine – medizinische Behandlung, intensive Information und Schulung auf der Basis eines biopsychosozialen Schmerzmodells, körperliche Aktivierung, psychotherapeutische Behandlungsmaßnahmen – nahezu gleichwertig nebeneinander eingesetzt werden.

Eine interdisziplinäre Behandlung war 2013 am Marienhospital eingeführt worden. Geänderte Strukturvoraussetzungen seitens der Kostenträger machten die Neuaufstellung jetzt erforderlich. Mit dieser Neuaufstellung der MMS bietet das Marienhospital als einziges Krankenhaus in Südhessen eine ganzheitliche und stationäre Behandlung an.

Ob eine Patientin oder ein Patient für diese Therapie in Frage kommen, wird in einer ausführlichen medizinischen und psychologischen Voruntersuchung geprüft. Danach erfolgt die Erstellung eines individuellen Behandlungsplans für einen zweiwöchigen stationären Aufenthalt. Für eine erfolgreiche stationäre Behandlung sind eine ausreichende Therapiemotivation des Patienten für Körper- und Psychotherapie sowie die Akzeptanz des Konzeptes der aktiven Übung und Bewältigungstherapie erforderlich. „Das Therapieziel ist es, die Lebensqualität und Aktivität der unter chronischen Schmerzen leidenden Patienten zu verbessern. Neben dem körperlich empfundenen Schmerz bezieht die Multimodale Schmerztherapie auch den psychischen Aspekt mit ein und stellt so das komplette Schmerzgeschehen in einen Gesamtrahmen, der die Basis einer sinnvollen Therapie sein muss und so erst langfristigere Erfolge möglich macht“, erläutert Dr. Ulrike Frieß

„Der Ausbau der Multimodalen Schmerztherapie macht deutlich, welche Möglichkeiten sich insbesondere aus medizinischer Sicht aus einer Konzernstruktur ergeben. So kann aufgrund der Nähe und der Konzernzugehörigkeit gerade bei einem interdisziplinären Ansatz auf die vielfältigen Fachbereiche zurückgegriffen werden. Für die Multimodale Schmerztherapie seien hier Fachbereiche wie Psychosomatik, Anästhesiologie, Chirurgie, Orthopädie, Neurologie, Neurochirurgie oder auch die Onkologie zu nennen“, ergänzt Prof. Dr. Steffen Gramminger.