Vorstellung des Jugend- und Sozialetats der Stadt Landau

Jugend- und Sozialdezernent Bürgermeister Thomas Hirsch bei der Enthüllung des Bauschildes im Frühjahr dieses Jahres. Zukünftig sollen rund 120 Kinder in der Kita "Wilde 13" Platz finden.

Mit 50,7 Millionen Euro macht der Jugend- und Sozialetat auch im Jahr 2013 den größten Teil des städtischen Haushalts aus. In seiner Eigenschaft als Jugend- und Sozialdezernent stellte Bürgermeister Thomas Hirsch jetzt gemeinsam mit Sozialamtsleiter Hans-Joachim Malo und Jugendamtsleiter Claus Eisenstein den diesjährigen Jugend- und Sozialetat vor.

Im Teilhaushalt ‚Soziales’ stehen den Einnahmen in Höhe von 12,17 Millionen Euro, Ausgaben von insgesamt 25,13 Millionen Euro gegenüber. Das ergibt ein Defizit von 12,96 Millionen Euro. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies nur einen geringen Anstieg.

Als Aufgabengebiet, das zukünftig immer mehr an Bedeutung gewinnen wird, nannte Hirsch die ‚Hilfe zur Pflege’. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Aufwendungssumme von 2,59 Millionen auf 2,96 Millionen Euro bereits angestiegen. „Eine Tendenz, die sich in den kommenden Jahren so fortsetzen wird. Die Hilfe zur Pflege wird ein zentrales Zukunftsthema für die jüngere Generation, denn der demografische Wandel wird immer deutlicher“, so Hirsch. Ein weiterer komplexer und vor allem kostenintensiver Bereich ist die Eingliederungshilfe. Mit 10,76 Millionen Euro bildet sie den größten Teil im Sozialetat. Rund 440 Personen beziehen sie derzeit. „Auch mit dem Anspruch aller behinderten Menschen auf „selbstbestimmte Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft“ steht uns in den kommenden Jahren eine große gesellschaftliche Aufgabe bevor“, so Hirsch.
Etwa 25 Millionen Euro an Ausgaben hat man für den Jugendetat bereitgestellt. Bei rund 8,8 Millionen Euro auf der Einnahmen-Seite weist die Bilanz ein Defizit von 16,8 Millionen Euro auf. Dies ist etwa genauso hoch wie im Vorjahr.

Hinsichtlich der Kinderbetreuung ist Landau gut aufgestellt. Nicht zuletzt deshalb, weil frühzeitig hierfür die Weichen gestellt wurden. Bei rund 91 Prozent für Kinder zwischen 2 und 3 Jahren, liegt derzeit der Ausbaugrad. „Den Rechtsanspruch der Zweijährigen auf einen Betreuungsplatz konnten wir bereits in allen Landauer Einrichtungen realisieren. Ab August steht uns die nächste große Herausforderung bevor. Dann haben auch alle Einjährigen einen Anspruch auf einen Platz in der Kindertagesstätte“, so Hirsch. Doch sowohl Hirsch auch als Jugendamtsleiter Claus Eisenstein sind guter Dinge, diesem Anspruch gerecht zu werden. Nicht zuletzt auch wegen der neuen Kindertagesstätte „Wilde 13“, die zukünftig rund 120 Kindern Platz bieten wird.

Erfreulich sei weiterhin, so Hirsch, dass mit den Sanierungsmaßnahmen im Haus der Jugend fortgesetzt werden könne. Rund 120.000 Euro stehen dafür zur Verfügung.

Ein besonders kostenintensiver aber unerlässlicher Bereich ist die „Hilfe zur Ehrziehung“. Rund 2,5 Millionen Euro werden hier investiert. Darunter fällt sowohl die ambulante, als auch die stationäre Hilfe. Die Fallentwicklung ist in den letzten Jahren konstant. Im November dieses Jahres wurden rund 240 Fälle erfasst.

Trotz der hohen Ausgaben fällt das Fazit des Jugend- und Sozialdezernenten positiv aus: „Der Aufwand im Jugend- und Sozialbereich ist tendenziell steigend. Da wir hier bereits mehr ausgeben als wir über die kommunalen Steuern einnehmen, ist eine Entlastung durch den Bund und das Land dringend notwendig“, betont Hirsch. „Der Aufgabenbereich Jugend und Soziales ist eine Querschnittsaufgabe mit den zentralen Themen ‚Pflege der Angehörigen‘ und ‚Vereinbarkeit von Arbeit und Beruf‘. Dies wird nicht nur für die Gesellschaft, sondern auch für den Wirtschaftsstandort Landau immer wichtiger“, so Hirsch abschließend.