Dombaumeister Alfred Klimt verabschiedet – 32 Jahre im Dienst von Bistum und Domkapitel

Domkapitular Peter Schappert (rechts) verabschiedete Dombaumeister Alfred Klimt.

Nach 32 Jahren im Dienst von Bistum und Domkapitel ist Dombaumeister Alfred Klimt am Freitagmorgen in Speyer in die Passivphase der Altersteilzeit verabschiedet worden. Der 62-jährige Architekt war seit 1994 als Dombaumeister insbesondere für die große Restaurierung der romanischen Kathedrale verantwortlich. Die Nachfolge Klimts tritt am 1. Januar – wie bereits gemeldet – der bisherige stellvertretende Dombaumeister, Mario Colletto, an.

„Dass der Dom heute so aussieht, wie er aussieht, geht auf Alfred Klimts Konto“, betonte Domkapitular Schappert in seiner Laudatio. Der Domkustos erinnerte in Anwesenheit von Bischof em. Dr. Anton Schlembach sowie einer ganzen Reihe aktiver und emeritierter Domkapitulare an ein „riesiges Spektrum von Arbeiten“, das der scheidende Dombaumeister bewältigt habe. In seiner Zeit im Bischöflichen Bauamt ab Oktober 1980 habe er unter anderem für den Einbau des Bistumsarchivs in die ehemalige Pilger-Druckerei sowie den Neubau des Friedrich-Spee-Hauses gesorgt. Zudem sei er als Gebietsingenieur für den Bereich Südpfalz zuständig gewesen, auch habe er Wertgutachten von Grundstücken und Häusern im gesamten Bistum erstellt.

Der Domkapitular wies darauf hin, dass Klimt schon vor seinem Wechsel ins Dombauamt größere Baumaßnahmen am Dom geleitet habe, beispielsweise die Sanierung der Osttürme sowie der Ostkuppel. Mit dem Start der Domrestaurierung 1995 seien dann zahlreiche weitere entscheidende Arbeiten gefolgt, etwa die Maßnahmen an der Westkuppel, den Gewölben sowie den Seitenkapellen, der Einbau der beiden neuen Orgeln sowie umfassende Schritte im Hinblick auf den Brandschutz und die Elektroinstallation. Dabei habe es stets großen Abstimmungsbedarf mit vielen kirchlichen und staatlichen Stellen gegeben, sagte Schappert und fügte hinzu: „Das alles geht nur, wenn man begeistert vom Dom ist.“ So habe Klimt auch von Anfang an den Dombauverein unterstützt, „nicht nur kraft Amtes, sondern mit ganzem Herz und vielen guten Ideen“.

„Meine Arbeit am Dom habe ich immer als ein ganz großes Geschenk empfunden“, sagte der Dombaumeister. „Ich bin froh und dankbar, dass ich für eine kurze Zeitspanne Verantwortung für die Erhaltung des Gotteshauses und Weltkulturdenkmals Speyerer Dom übernehmen durfte.“ Oberste Maxime sei für ihn immer gewesen, „dass der Dom möglichst authentisch für die nachfolgenden Generationen erhalten bleibt“. Klimt dankte den Bischöfen sowie den Mitgliedern des Domkapitels für die Förderung, ohne die sein Wirken nicht möglich gewesen wäre. Sein besonderer Dank galt seinen Mitarbeiterinnen im Dombauamt für deren tatkräftige Unterstützung.

Der Dombau-Experte verwies darauf, dass er nach seinem Jahresurlaub im neuen Jahr noch ein altes Projekt an der Kathedrale zum Abschluss bringen werde. Außerdem habe er seine Mitarbeit bei Aktionen des Dombauvereins zugesagt, der ihm ein „Herzensanliegen“ sei. „Die Verbindung zum Dom wird nicht abreißen“, betonte Klimt.