Zollfahndung legt mutmaßlicher Bande von Dopingmittel-Händlern das Handwerk – Untergrundlabor ausgehoben und mehrere Kilogramm Dopingmittel sichergestellt

Sichergestellte Anabolika-Ampullen

Stuttgarter Zollfahnder haben gestern im Auftrag der Staatsanwaltschaft Freiburg im Großraum Karlsruhe vier Wohnungen von Mitgliedern einer mutmaßlichen Dopinghändler-Gruppierung durchsucht. Insgesamt stellten sie in dem Ermittlungsverfahren bislang 7,5 Kilogramm und 450 Ampullen Dopingsubstanzen, ein Kilogramm mutmaßliches Amphetamin, 150 Gramm Haschisch und Marihuana, diverse Arzneimittel sowie Gerätschaften zum Herstellen und Abfüllen von Anabolika sicher. Zwei Personen wurden durch Spezialkräfte der Zollfahndung vorläufig festgenommen.

Die Beschuldigten – drei Männer und eine Frau im Alter von 26 bis 50 Jahren – stehen im Verdacht, seit mehreren Monaten illegal Dopingsubstanzen nach Deutschland eingeführt, zum Endkonsum verarbeitet und gewinnbringend weiterveräußert zu haben. Außerdem sollen sie vermutlich gefälschte und nicht zugelassene Arzneimittel importiert und weiterverkauft haben.
Die beiden vorläufig Festgenommenen werden im Laufe des heutigen Tages dem Haftrichter vorgeführt. Die Ermittlungen gegen die Gruppierung dauern an. 
Für den gewerbs- und bandenmäßigen Handel mit Dopingmitteln droht den Beschuldigten eine Freiheitsstrafe von bis zu zehn Jahren. 

Hintergrundinfo:

Seit dem 1. April 2012 existiert die Schwerpunktstaatsanwaltschaft zur Verfolgung von Dopingstraftaten bei der Staatsanwaltschaft Freiburg. 
Die Schwerpunktstaatsanwaltschaft ist in ganz Baden-Württemberg zuständig für Verfahren wegen des Verdachts des Verstoßes gegen das Arzneimittelgesetz, deren Gegenstand die Verwendung von Arzneimitteln zu Dopingzwecken im Berufs-, Amateur- und Freizeitsportbereich ist. Verfahren gegen Jugendliche und Heranwachsende sind davon ausgenommen. Schwerpunktstaatsanwaltschaften dieser Art bestehen bislang nur in Freiburg und München.