Fernsehen per Internet – nur eine Mogelpackung?

Eine Alternative zum Empfang von Fernsehsendern per Satelit ist sicherlich das Kabelfernsehen. Seit einiger Zeit wird auch "Fernsehen per Internet" angeboten. Was man davon halten soll und wie ein Telekommunikationskonzern seine künftigen Kunden und Bestandskunden täuscht, das lesen Sie in unserem Beitrag.

Fernsehen per Internet – darauf warten viele Kunden sehnsüchtig, da sie dadurch vor allem die Kosten für den Kabelanschluss sparen können, weil das Fernsehen per Internet teilweise fast kostenlos ist bzw. im kombinierten Telefonflatrate/Internetflatrate-Paket im Preis inbegriffen ist. 

Doch man hat den Eindruck, dass man als Endverbraucher nicht ernst genommen wird. Das ist bei vielen Dienstleistungen so, jedoch im Telekommunikationsbereich ist dieser Eindruck stark ausgeprägt. Manche Firmen spielen mit ihrem Ruf und riskieren mit Werbeaussagen, die nicht haltbar sind, dass die Kunden zu anderen Firmen wechseln. Wie auch in diesem (nicht fiktiven) Fall.

Eine Kleinstadt in der Pfalz. Hier ist man froh, DSL zu haben. Sogar das DSL mit 16.000 Mbit/s. Wie schön wäre es, auch übers Internet Fernsehprogramme empfangen zu können. Man ruft bei einem Telekommunikationskonzern an. "Ja hallo – ich möchte das Entertain bestellen". – "Wir schauen nach, ob es bei Ihnen leitungstechnisch funktioniert. ……. NEIN, Ihre Leitung ist nicht VDSL-tauglich." Ok, vielen Dank. Man findet sich damit ab (was will man auch sonst tun).

Heute klingelten Werber an der Tür und sagen "Sie können nun Fernsehprogramme übers Internet empfangen". Nach einem Verbindungscheck (Rufnummer im Kundenbereich eingegeben) und ……  Hurra, tatsächlich, Entertain ist möglich. Man sieht schon die Einsparung von ca. 160 Euro (=  320 DM) pro Jahr durch den Entfall des Kabelanschlusses, den man dann nicht mehr benötigt. Jedoch mit dem nächsten Klick folgt die Ernüchterung: "Entertain Sat mit bis zu 16 Mbit/s" ist möglich. Es bedeutet, dass man kein Fernsehen über die Telefonleitung empfangen kann, sondern dass man Fernsehen über eine "Satelitenschüssel" beziehen kann, die man jedoch nicht will. 

Ein Zitat, das ich diese Woche gelesen habe, lautet "Man sollte die Kunden als Menschen behandeln und nicht diie Menschen als Kunden". Leider kenne ich den Urheber nicht. Hinweise bitte per Email. (hkn)