Autofahrer prügeln sich auf offener Straße

Gefährliche Selbstjustiz

Am Freitag, 22. August, gegen 18.15 Uhr, gingen bei der Polizei Trier mehrere Notrufe ein. Verkehrsteilnehmer, die die B 51 in Fahrtrichtung Trier befuhren, gaben an, dass sich mehrere Personen auf der Bitburger Straße zwischen der Anschlussstelle nach Luxemburg und der Fachhochschule auf der Fahrbahn prügeln. Die unmittelbar in diesen Bereich beorderten Streifenteams konnten ermitteln, dass insgesamt vier Fahrzeuge an dieser Angelegenheit beteiligt waren. Hierbei handelte es sich um drei belgische Fahrzeuge und ein Fahrzeug aus Trier.

Der 44-jähriger PKW-Fahrer aus Trier befuhr die Bitburger Straße in Fahrtrichtung Trier. Im zähfließenden Verkehr ließ er mehrere Fahrzeuge an einem Parkplatz vor. Hier kam es offensichtlich zu Meinungsverschiedenheiten mit den nachfolgenden Fahrzeugführern.

Ca. 500 Meter später musste der Mann im Feierabendverkehr sein Fahrzeug verkehrsbedingt anhalten. Hier fuhr eines der nachfolgenden Fahrzeugen neben ihn auf die Busspur. Es kam zu verbalen Streitigkeiten. Es standen mittlerweile 5-6 Personen auf der Fahrbahn. Im Wortgefecht schlug einer der Personen dem Mann unvermittelt mit der Faust ins Gesicht. Der 44-Jährige wurde leicht verletzt und blutete aus der Nase. Anschließend setzten sich die Personen wieder in ihre Fahrzeuge und flüchteten in Fahrtrichtung Trier. Augenscheinlich gehörten drei Fahrzeuge mit belgischen Kennzeichen zusammen.

Der Geschädigte setzte sich ebenso in sein Fahrzeug und nahm eigenmächtig die Verfolgung auf. Die Polizei wurde nicht informiert. Kurz vor der Höhe Fachhochschule überholte der Geschädigte eines der belgischen Fahrzeuge, wollte dieses beim Überholvorgang abbremsen und rammte bei geringer Geschwindigkeit das Fahrzeug. Hier kam es ebenfalls wieder zu einem kurzen Handgemenge auf der Straße, in dessen Folge jedoch niemand verletzt wurde. Die beiden verunfallten Fahrzeuge verblieben vor Ort; die beiden weiteren belgischen Fahrzeuge, ein weißer Citroen Jumper und ein schwarzer Transit, flüchteten in Richtung Trier.

Die Beamten der Polizeiinspektion Trier stellten fest, dass einer der Unfallbeteiligten belgischer Herkunft das Fahrzeug unter Alkoholeinfluss geführt hatte. Es wurde eine Blutprobe entnommen und ein Strafverfahren eingeleitet. Gegen den zunächst geschädigten Trierer, der den Faustschlag erhalten hatte, wurde ebenfalls ein Strafverfahren eingeleitet, da er mit voller Absicht nach eigenen Angaben das Fahrzeug stoppen wollte, in dem mutmaßlich der Täter sitzen sollte.

Er fuhr offensichtlich dem Fahrzeug bewusst in die Seite, um dieses an der Flucht zu hindern. Es entstand ein Sachschaden in Höhe von insgesamt ca. 4000,- €. Bei der anschließenden Fahndung im Stadtbereich konnten die beiden flüchtigen Fahrzeuge ebenfalls im westlichen Stadtteil gestellt werden. Die Tatbeteiligung hinsichtlich der Körperverletzung muss noch geklärt werden.

Ein Ermittlungsverfahren wurde eingeleitet. Die Ermittlungen dauern an. Im Einsatz waren mehrere Fahrzeuge der Polizeiinspektion Trier sowie Unterstützungskräfte der Bundespolizeiinspektion Trier. Auf der Bitburger Straße entstanden kurzfristig durch die geschilderte Situation sowie die Verkehrsunfallaufnahme Verkehrsbeeinträchtigungen.

Die Polizeiinspektion Trier bittet Augenzeugen, sich unter der Nummer 0651/9779-3200 zu melden.