Urkunden des Speyerer Stadtarchivs seit gestern im Internet

Historisches Erbe digital zugänglich gemacht - Urkunden

Mit einem Mausklick haben Oberbürgermeister Hansjörg Eger und der Leiter des Speyerer Stadtarchivs, Dr. Joachim Kemper, gestern die digitalisierten Urkunden des Speyerer Stadtarchivs im Internet freigegeben. Im virtuellen Urkundenarchiv "Monasterium" (Internet Adresse www.monasterium.net) werden künftig rund 2500 Urkunden des traditionsreichen Speyerer Achivs öffentlich zugänglich sein.

Diese digitale Urkundenpräsentation bietet erstmals den kompletten Bestand des Speyerer Stadtarchivs, inklusive farbiger Fotos der Urkunden. Die Urkunden waren zu Jahresanfang im Rahmen eines von der „Deutschen Forschungsgemeinschaft“ geförderten Projekts digitalisiert worden.

Die bislang oft wenig bekannten wertvollen Dokumente stehen jetzt uneingeschränkt und jederzeit der Forschung und allen Interessierten zur Verfügung. Eine erhebliche Steigerung des Forschungsinteresses kann erwartet werden. Durch die Digitalisierung werden die Urkunden auch für die Zukunft gesichert, die Digitalisierung bedeutet also auch Schutz der Originale.

Zur Erinnerung: Im Jahr 1885 hat Alfred Hilgard mit seinen „Urkunden zur Geschichte der Stadt Speyer“ ein bis heute grundlegendes Quellenwerk zur Speyerer Stadtgeschichte herausgegeben. Das Urkundenbuch Hilgards wird bis heute von Forschern vielfach benutzt. Es reicht aber nur bis zur Mitte des 14. Jahrhunderts und umfasst damit nur einen sehr kleinen Teil der Speyerer Urkunden.

„Der Hilgard“ hat nie eine Fortsetzung gefunden: Der komplette Bestand der Urkunden des Stadtarchivs Speyer ist bislang noch nie vollständig veröffentlicht worden, obwohl es sich um eine der herausragenden Quellengruppen des Archivs handelt. Es sind insgesamt knapp 2.500 Urkunden des 12. bis 18. Jahrhunderts, die für viele Fragestellungen zur Speyerer Geschichte und weit darüber hinaus für die politische Geschichte, Reichsgeschichte wie Landesgeschichte, aber auch z.B. für die Sozial- und Wirtschaftsgeschichte von hohem Interesse sind. Darunter findet sich auch das älteste Schriftstück des Stadtarchivs, ein Privileg Kaiser Friedrich Barbarossas von 1182, mit dem dieser die 1111 von Kaiser Heinrich V. der Bürgerschaft gegebenen Privilegien bestätigte und erweiterte.