Schad setzt Zeichen der Verbundenheit mit jüdischer Gemeinde

Für die Evangelische Kirche der Pfalz bedeutet die neue Synagoge in Speyer einen Ansporn, den christlich-jüdischen Dialog zu intensivieren. Das erklärt Kirchenpräsident Christian Schad anlässlich der Einweihung des jüdischen Gotteshauses „Beith-Schalom“ am Mittwoch, 9. November. Das Datum sei zwar untrennbar mit der Erinnerung an die Reichspogromnacht 1938 verbunden und deshalb ein Tag des Gedenkens und der Trauer. In Speyer werde der 9. November von diesem Jahr an zugleich aber zu einem Tag der Freude, wenn – 73 Jahre nach der Zerstörung der alten – die neue Speyerer Synagoge eingeweiht wird, sagt Schad.

Die Speyerer jüdische Gemeinde knüpfe damit an die lange Tradition des Judentums in Deutschland und gerade auch in Rheinland-Pfalz an. Speyer gehörte mit Worms und Mainz im 11. und 12. Jahrhundert zu den so genannten Schum-Städten, den herausragenden Zentren jüdischen Lebens und Glaubens. Schad erinnert an den einstimmigen Beschluss der Landessynode von 1995, die Verfassung der Evangelischen Kirche der Pfalz zu ergänzen: "Durch ihren Herrn Jesus Christus weiß sie (sc. die Landeskirche) sich hineingenommen in die Verheißungsgeschichte Gottes mit seinem ersterwählten Volk Israel – zum Heil für alle Menschen. Zur Umkehr gerufen, sucht sie Versöhnung mit dem jüdischen Volk und tritt jeder Form von Judenfeindschaft entgegen." Die Aufgabe, die der Landeskirche im Ganzen daraus als Selbstverpflichtung erwachse, sei noch lange nicht erledigt.

„Ich freue mich, dass wir gemeinsam mit dem Bistum Speyer und den protestantischen und katholischen Kirchengemeinden Speyers eine Menora, einen siebenarmigen Leuchter, als Geschenk für die Synagoge überreichen und so ein ökumenisches Zeichen der Verbundenheit mit der Jüdischen Kultusgemeinde setzen werden“, so der pfälzische Kirchenpräsident.