Pfarrgemeinde- und Verwaltungsratswahlen in der Diözese Speyer

Rund 13,5 Prozent der Katholikinnen und Katholiken in der Diözese Speyer haben sich an den Wahlen der Pfarrgemeinde- und Verwaltungsräte beteiligt. Die Wahlbeteiligung sank somit laut dem vorläufigen Endergebnis, das am Montagabend im Bischöflichen Ordinariat Speyer bekannt gegeben wurde, im Vergleich zu den Wahlen vor vier Jahren um rund ein Prozent.

2007 hatten 14,6 Prozent der Gläubigen ihre Stimme abgegeben. Das vorläufige Endergebnis basiert auf den Zahlen aus rund 400 der insgesamt 432 Gemeinden in der Pfalz und Saarpfalz.

Zu der Wahl am Samstag und Sonntag waren rund 500 000 Gläubige in den 346 Pfarreien des Bistums Speyer aufgerufen. Bei den „kirchlichen Kommunalwahlen“ ging es um rund 2900 Sitze in Pfarrgemeinderäten und 1900 Sitze in Verwaltungsräten. Während die Verwaltungsräte für das Vermögen der Pfarrei verantwortlich zeichnen, liegt der Schwerpunkt der Arbeit der Pfarrgemeinderäte im seelsorglichen und karitativen Bereich. Gottesdienstvorbereitung, Aufbau von Besuchsdiensten und Nachbarschaftshilfe gehören ebenso zu ihren Aufgaben wie Bildungsarbeit, die Organisation der Pfarrfeste oder die Sorge für die Jugendarbeit. Je nach Größe einer Pfarrei hat ein Pfarrgemeinderat zwischen sechs und 14 Mitglieder, ein Verwaltungsrat zwischen vier und acht Mitglieder.

Im Vergleich zur letzten Wahl vor vier Jahren waren diesmal etwa 200 Sitze weniger in den beiden Gremien zu besetzen. Der Rückgang ist hauptsächlich darin begründet, dass Pfarreien in einer Pfarreiengemeinschaft einen gemeinsamen Pfarrgemeinderat wählen konnten. Von dieser Möglichkeit machten 120 Pfarreien Gebrauch, die zusammen 43 gemeinsame Pfarrgemeinderäte wählten. 2007 gab es lediglich 24 gemeinsame Pfarrgemeinderäte.

In den so genannten Projektpfarreien Germersheim, Kaiserslautern-St. Martin, Homburg-St. Andreas und Queidersbach, die schon jetzt nach den Rahmenrichtlinien von „Gemeindepastoral 2015“ arbeiten, gab es eine Premiere. Sie wählten zum ersten Male einen Pfarreirat, einen Verwaltungsrat und mehrere Gemeindeausschüsse und probieren somit in den kommenden vier Jahren die künftige Rätestruktur des Bistums ab 2015 aus.

Die Wahlen am 5./6. November waren die zwölften in der Geschichte des Bistums Speyer. Der erste Urnengang fand im Mai 1968 statt.