Synodenschwerpunkt Religionsunterricht: Wichtiger Teil der Allgemeinbildung

Mit dem Thema „Religionsunterricht“ befasst sich die Landessynode der Evangelischen Kirche der Pfalz schwerpunktmäßig auf ihrer Tagung vom 17. bis 19. November in Speyer. Außerdem stehen die Wahl eines geistlichen Oberkirchenrates, die Verabschiedung einer neuen Taufagende, die Vorbereitungen zur Umsetzung des landeskirchlichen Strategiepapiers „Mutig voranschreiten – den Wandel gestalten – Gott vertrauen“ sowie der Bericht des Landeskirchenrats für die Jahre 2009 und 2010 auf der Tagesordnung der öffentlichen Plenarsitzungen in der Evangelischen Diakonissenanstalt.

Konfessioneller Religionsunterricht sei grundgesetzlich geschützt und Teil der Allgemeinbildung. Er gehöre daher in den öffentlichen Raum der Schule, erklärte Kirchenpräsident Christian Schad im Vorfeld der Synode. „Das ist für uns ein wichtiges Feld der Verantwortung.“ Religionsunterricht sei heute für die meisten Schüler die einzige länger dauernde Gelegenheit in ihrem Leben, um die christliche Glaubensüberlieferung kennenzulernen. „Er ist quantitativ und oft auch qualitativ der wichtigste Ort der Thematisierung von Religion“, so Schad. Die Evangelische Kirche der Pfalz ist Trägerin des Trifelsgymnasiums Annweiler (TGA). Damit sei die Landeskirche – über den Bereich des Religionsunterrichtes hinaus – ein authentischer Gesprächspartner in den Bildungsdebatten, so Schad. Als Werte bildend und nicht ideologisch besetzt hob Bildungsdezernent Rainer Schäfer den evangelischen Religionsunterricht hervor. „Wir legen großen Wert auf Konfessionalität“, sagte der Oberkirchenrat. Nur wer in der eigenen Religion sicher verortet sei, könne mit Anderen in einen toleranten Dialog eintreten.

Vor einem Jahr, bei der Herbstsynode 2010, war die neue Taufagende der Landeskirche vorgestellt worden. Anschließend wurde sie den 20 Kirchenbezirken zur Begutachtung vorgelegt. Jetzt soll die Gottesdienstordnung endgültig beschlossen werden und damit die bisher gültige aus dem Jahr 1965 ablösen. Sie enthält ausgeformte Liturgien, Texte, Gottesdienste in offener Form sowie einen Materialteil. Die Taufagende ist eingebunden in das diesjährige Schwerpunktprojekt der Landeskirche „Taufe – wachsen in einer starken Gemeinschaft“. Die neue Agende sei ein Angebot, Gottesdienste einladend zu gestalten, erklärte Oberkirchenrat Manfred Sutter. Sie nehme die Taufe als lebenslanges Weggeschehen und als Kultur der Begleitung durch die Kirchengemeinde in den Blick.

Die Landessynode befasst sich außerdem mit der Umsetzung des von der Frühjahrssynode 2011 beschlossenen Strategiepapiers. Aufgezeigt werden die landeskirchlichen Aufgabenfelder und Handlungsfelder, mit deren Analyse und Bewertung sich die Synodalen dann auf einer Sondersynode im Frühjahr 2012 beschäftigen. Mit dieser sogenannten „Portfolioanalyse“ sollen die Handlungsfelder der Landeskirche auf eine finanzierbare Zukunft ausgerichtet werden. Das Papier hatte der Anfang 2010 von der Kirchenregierung berufene Arbeitskreis Zukunft unter der Federführung von Oberkirchenrat Gottfried Müller entwickelt.

Als einziger Bewerber stellt sich der Dekan des Kirchenbezirks Ludwigshafen, Michael Gärtner (56), der Wahl zum geistlichen Oberkirchenrat. Diese wurde notwendig, da Oberkirchenrat Rainer Schäfer Ende dieses Jahres aus Altersgründen ausscheidet. Dem Landeskirchenrat als oberste Behörde zur Leitung und Verwaltung der Landeskirche gehören neben dem Kirchenpräsidenten als Vorsitzendem drei geistliche und zwei weltliche Oberkirchenräte an. Ihre Amtszeit beträgt sieben Jahre. Sie leiten die einzelnen Dezernate des Landeskirchenrats. Der Landeskirchenrat tagt wöchentlich.

Hinweis: Die Landessynode der Evangelischen Kirche der Pfalz (Protestantische Landeskirche) tagt vom 17. bis 19. November 2011 im Festsaal der Evangelischen Diakonissenanstalt in Speyer (Hilgardstraße). Eröffnet wird die Tagung am Donnerstag, 10.45 Uhr, von Synodalpräsident Henri Franck. Am Freitag und Samstag beginnen die Plenarsitzungen jeweils um 9 Uhr. Die Sitzungen sind öffentlich. Weitere Informationen im Internet unter www.evkirchepfalz.de.