November – ein Schauspiel mit Jochen Busse

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Ein Gastspiel der Münchner Tournee bringt die Kulturabteilung der Stadt Neustadt an der Weinstraße am 29. November 2011 um 20 Uhr in den Saalbau, aufgeführt wird die Komödie NOVEMBER von David Mamet. Für Regie und Bühnenbild war René Heinersdorff verantwortlich, die Kostüme stammen von Anja Saafan. Die Schauspieler Jochen Busse, René Heinersdorff, Claudia Scarpatetti u.a. verleihen den Charakteren des Stücks ihr Gesicht.

Der Inhalt
Es ist November in den USA, und der Präsident kämpft um seine Wiederwahl. Umfragewerte und Haushaltszahlen der Regierung sind im Keller, die Bilanz der ersten Amtszeit ist mehr als miserabel. Zusammen mit seinem Staatssekretär setzt der Präsident alle Hebel der Korruption in Bewegung, um für den Endspurt seines Wahlkampfs noch einmal Geld aufzutreiben.
So soll der Verband der Truthahnzüchter, der dem Weißen Haus alljährlich zu Thanksgiving einen Truthahn zum Zweck der rituellen Begnadigung zur Verfügung stellt, für diese PR-Aktion mehr zahlen als bisher und winkt entrüstet ab. Auch mit der Schweinefleisch- und Thunfischlobby ist kein Geschäft zu machen und so ruht alle Hoffnung auf der Macht des Wortes: Die brillante Redenschreiberin des Präsidenten könnte die entscheidende Ansprache entwerfen, doch sie fordert dafür einen hohen Preis.
Als nun auch noch der Indianerhäuptling Dwight Grackle, der für sein Volk um die Rückgabe einer Insel zum Errichten eines Casinos kämpft, ins Oval Office eindringt, um sich am Präsidenten für dessen Beleidigungen am Telefon zu rächen, ist das Chaos perfekt…

Mamet entlarvt hier am Beispiel US-amerikanischer Innenpolitik Winkelzüge und Finten, wie sie – wir haben es immer schon geahnt – überall, vom kleinsten Gemeinderat bis hinauf in den Berliner Reichstag, gang und gäbe sind.

Der Autor
David Mamet ist einer der führenden lebenden amerikanischen Dramatiker. Von seinen 21 Stücken landeten sechs am Broadway, unter anderem die Politkomödie NOVEMBER.
Sein ungewöhnlicher sprachlicher Stil ist bis heute als „Mametspeak“ bekannt – seinen Ursprung hat dieses Vokabular nach seiner eigenen Aussage in der rohen Alltagssprache seiner Eltern.
Neben eigenen Theaterstücken, die später oft verfilmt wurden, schrieb er auch erfolgreich Filmdrehbücher auf der Grundlage von Werken anderer Autoren. Seit 1987 führt er Filmregie, schreibt Essays, Bücher und Artikel, in denen er sich kritisch mit der Filmindustrie auseinandersetzt und hat inzwischen sogar ein Kinderbuch und eine Sammlung von Gedichten veröffentlicht. Zusammen mit seiner Frau, einer schottischen Schauspielerin und Sängerin, arbeitet er darüber hinaus an Liedtexten.

Die Darsteller
Jochen Busse
wurde in Iserlohn geboren. Zeit seines Lebens ließ er sich niemals davon abbringen, seinen Schauspielertraum zu verwirklichen. So nahm er nach dem Gymnasium privaten Schauspielunterricht in München und finanzierte ihn durch Nebenjobs wie Lagerarbeit und Autowäsche. Der Durchbruch gelang ihm mit dem Studentenkabarett „Die Knallfrösche“, worauf weitere Kabaretts wie „Die Schmiere“ und „Rationaltheater München“ folgten. Hinzu kamen mehrere Schauspieltourneen, meist mit Boulevardstücken. Er gehörte dem bekannten Düsseldorfer Kabarett „Kom(m)ödchen“ und der renommierten „Münchner Lach- und Schießgesellschaft“ an.
Ab 1986 wandte er sich verstärkt dem Fernsehen zu und bekam seine erste eigene TV-Serie „Nur für Busse“. Es folgten die Serien „Herr Rogler und Herr Busse“, „Drei Mann in einem Bett“, „Rudis Urlaubsshow“, „Scheibenwischer“ und später auch „Das Amt“. Von 1997 an moderierte er die beliebte Comedyshow „7 Tage – 7 Köpfe“, wofür er 1998 den „Goldenen Löwen“ erhielt. Nebenbei spielte er auch in Filmen mit, so zum Beispiel in „Kehraus“ von Gerhard Polt. Im Jahr 2000 führte er erstmals Regie in Kleists „Der zerbrochene Krug“.
Nachdem Jochen Busse bereits in den 80er und 90er Jahren mit Henning Venske zusammen auf der Bühne gestanden hatte, sind die beiden seit dem Jahr 2007 wieder gemeinsam mit einem Kabarettprogramm auf Tour, für das sie im Februar dieses Jahres den Ehrenpreis des Deutschen Kleinkunstpreises erhielten.

René Heinersdorff studierte nach dem Abitur Germanistik, Medizin und Philosophie in Düsseldorf und wurde durch Harald Leipnitz zum Schauspieler und Regisseur ausgebildet. Er spielte an vielen Theatern in Berlin, Hamburg, München, Kiel, Köln und Düsseldorf, an denen er auch über 60 Inszenierungen herausbrachte.
Neben zahlreichen TV-Episodenrollen spielte er durchgängige Fernsehrollen in den Serien „Eichbergers besondere Fälle“ mit Walter Sedlmayr, „Drei Mann im Bett“ mit Jochen Busse und Karsten Speck und „Die Camper“ mit Willi Thomczyk.
Er inszenierte für das ZDF zwei Comedy-Serien und mehrere Shows für RTL. René Heinersdorff arbeitet mit in der Leitung des Kölner THEATER AM DOM und ist Direktor des vom ihm mitgegründeten THEATER AN DER KÖ in Düsseldorf.

Claudia Scarpatetti wurde in Graz geboren und besuchte die Schauspielschule in Wien am Konservatorium. Seither ist sie in vielen Fernseh- und Theaterproduktionen zu sehen. Sie spielte unter anderem Episodenhauptrollen in folgenden TV-Produktionen: Wilsberg, SOKO München, Balko, Ein Fall für Zwei, Forsthaus Falkenau und Die Wache. Des Weiteren war sie von 1996 bis 2002 in der RTL-Serie „Das Amt“ an der Seite von Jochen Busse und in den Jahren 2005 bis 2008 in der ARD-Serie „Verbotene Liebe“ zu sehen.
Darüber hinaus spielte sie natürlich auch Theater, wie z. B. im Ensemble Theater Wien, im Klagenfurter Ensembletheater oder im Theater am Dom in Köln und an der Kleinen Komödie in München.

Thomas Gimbel wurde in Mannheim geboren und wuchs im südhessischen Viernheim auf. Dort gründete er – erst 18-jährig – als Schüler mit Freunden das Kabarett „Herzklopfen“ und fungierte zwei Jahre lang als Autor, Regisseur, Sänger und Darsteller der Truppe.
Nach dem Abitur begann Thomas Gimbel eine Ausbildung an der Westfälischen Schauspielschule Bochum, der sich ein erstes Engagement am Schauspiel Bochum und dann ein Engagement als Ensemblemitglied der damaligen Wuppertaler Bühnen anschloss. Hier erstellte er auch erste Regiearbeiten bis zu seinem Ausscheiden aus dem Ensemble des kurzzeitig in Schillertheater NRW umbenannten Hauses.
Seitdem arbeitet Thomas Gimbel freiberuflich: Als Darsteller – in Filmen, in TV-Serien wie „Tatort“, „Alarm für Cobra 11“ oder „Ladykracher“ und Fernsehfilmen wie „Late Show“ sowie im Theater. Als Theaterregisseur inszenierte er z. B. Werke von Shakespeare, Yasmina Reza und Dario Fo.

André Beyer erlernte den Schauspielerberuf auf der Theaterhochschule „Hans Otto" in Leipzig. Er hat die gesamte Bandbreite der Theaterliteratur kennengelernt – von Molière bis Dürrenmatt, von Süßkind bis hin zu Brecht.
Im Fernsehen war André Beyer in verschiedenen Krimi-Serien zu sehen, wie „Tatort“ und „Großstadtrevier“ und in TV-Filmen wie der Dokumentation „Der Papst und sein Jesus“ oder „Du sollst nicht töten“, um nur einige wenige zu nennen.
Darüber hinaus ist er seit 1990 im Synchronstudio tätig für Serien wie beispielsweise „Cold Case“ oder „The Mentalist“, spricht Hörspiele und Dokumentationen im Rundfunk und macht Hörbücher auf CD.

Karten
Karten (20 bis 10 €) erhältlich bei der Konzert- und Theaterkasse der Kulturabteilung,
Hetzelplatz 1, Telefon 06321 855-404. Montag – Freitag 9:30 – 12:30 Uhr, Montag – Mittwoch 14:00 – 16:00 Uhr und Donnerstag 14 – 17 Uhr. Am Veranstaltungstag an der Abendkasse eine Stunde vor Beginn der Vorstellung. – Online-Ticketing: www.ticket-regional.de