Ministerieller Startschuss für den „Problemmelder“ der Jugendfeuerwehr Rheinland-Pfalz

Am 20. Dezember 2011 wird das Projekt "Jugendfeuerwehr Rheinland-Pfalz – struktur fit für Demokratie" im Rahmen einer Präsentation in Mainz der breiten Öffentlichkeit vorgestellt und durch den Minister des Inneren, für Sport und Infrastruktur des Landes Rheinland-Pfalz, Herrn Staatsminister Roger Lewentz, offiziell gestartet.

Zunehmend ist in Deutschland ablehnendes und diskriminierendes Verhalten gegenüber in Deutschland lebenden Mitbürger/Innen mit Migrationsgeschichte und religiösen, sowie anderen Minderheiten zu beobachten. Dieses äußert sich zumeist in verbalen Attacken, in zunehmendem Maße aber auch in gewalttätigen Aktionen und Ausschreitungen gegen einzelne Personen oder Gruppen. Wie die jüngsten Erkenntnisse deutlich machen, gibt es offensichtlich auch organisierte Kriminalität bis hin zu terroristische Vereinigungen mit rechtsradikalem Hintergrund.

Vor allem rechtsextreme Parteien und Gruppierungen verfolgen in ihren Programmen und Zielsetzungen demokratiefeindliche Absichten und versuchen zur Umsetzung ihrer ideologischen Ziele entsprechend ihr zweifelhaftes Gedankengut auch in allen Bevölkerungsschichten und Altersgruppen zu verbreiten. Solche Bestrebungen machen nicht Halt vor Vereinen und Organisationen, die Jugendarbeit in freier Trägerschaft betreiben, zu denen auch die Jugendfeuerwehr zählt.

Demokratiefeindliches und diskriminierendes Denken und Handeln widerspricht eindeutig den Idealen der Jugendfeuerwehr als eine von Toleranz und friedlichem Miteinander geprägte soziale Gemeinschaft für Kinder und Jugendliche. Dementsprechend gilt es solchen Tendenzen auch frühzeitig und mit vereinten Kräften aktiv entgegen zu treten.

So hat auch die Jugendfeuerwehr Rheinland-Pfalz für sich die Notwendigkeit zum Handeln erkannt und das Projekt "Jugendfeuerwehr Rheinland-Pfalz – strukturfit für Demokratie" in Weiterführung des Bundesmodellprojekts der Deutschen Jugendfeuerwehr (DJF), "Jugendfeuerwehren – strukturfit für Demokratie", ins Leben gerufen. Ziel des Projekts ist es, demokratiefeindlichen Provokationen bzw. Infiltrationsversuchen mit systematischer und zielgerichteter Prävention und wo nötig Intervention zu begegnen und Mitgliedern der Jugendfeuerwehr und Führungskräften eine adäquate Hilfestellung insbesondere im Umgang mit rechtsextremistisch motivierten Vorfällen zu geben.

Entsprechend der Zielsetzung sollen zwei einander ergänzende Module die einzelnen Jugendfeuerwehren in Rheinland-Pfalz bei ihrer Arbeit gegen demokratiefeindliches Denken und Handeln in den eigenen Reihen und darüber hinaus unterstützen: das Bildungsmodul umfasst sowohl eine zielorientierte Jugendgruppenleiterschulung, die insbesondere Jugendfeuerwehrwarte, sowie deren Stellvertreter und Betreuer dazu befähigen sollen, in den Jugendfeuerwehrgruppen Präventionsarbeit zu leisten und im Krisenfall qualifiziert intervenieren zu können, sowie die Bereitstellung des notwendigen Informationsmaterials für die Aufklärungsarbeit in der Öffentlichkeit.

Das Kommunikationsmodul beinhaltet ein Melde- und Frühwarnsystem für Vorfälle mit demokratiefeindlichem Hintergrund, das es Betroffenen ermöglichen soll, schnell, unbürokratisch und anonym, z.B. über den "Problemmelder" auf der Homepage der Jugendfeuerwehr Rheinland-Pfalz (www.jf-rp.de). Mit eigens dafür geschultem Personal (so
genannten "Problemhelfern") in Kontakt zu treten, um sich dort Rat und bei Bedarf Unterstützung zu holen.