Anstieg bei den Wohnungseinbrüchen

Die Polizeidirektion Neustadt verzeichnet in den zurückliegenden Wochen einen gravierenden Anstieg bei den Wohnungseinbrüchen. Seit dem 01.11.11 bis heute wurden 70 Einbrüche registriert, gegenüber 20 im gleichen Vorjahreszeitraum. Die Zahlen bewegen sich damit wieder auf dem Niveau von vor 2005, nachdem sie in den Jahren 2006 bis 2010 stark rückläufig waren.

Besonders betroffen ist der nördliche Bereich des Dienstbezirks, also im Bereich Grünstadt und Bad Dürkheim. Die Arbeitsweise der Täter lässt den Schluss zu, dass der überwiegende Teil der Taten auf das Konto überörtlich agierender Banden geht. Bislang ist das Hinweisaufkommen sehr spärlich.

Mit dem Anstieg einhergehend hat die Polizei ihre Präventionsstreifen in gefährdeten Wohngebieten erhöht und eine Arbeitsgruppe Wohnungseinbrüche gebildet. Gefährdet sind insbesondere autobahnnah gelegene Neubaugebiete.

Bei den Präventionsstreifen stellen die Beamten allerdings auch fest, dass in den frühen Abendstunden erschreckend viele Häuser in Dunkelheit liegen, deshalb ergehen nochmals folgende Hinweise:

Die potenziellen Einbruchsobjekte werden von den Tätern nach folgenden Kriterien ausgesucht:
– Wohnung dunkel – keine Beleuchtungsquellen
– Keine Geräusche aus der Wohnung wahrnehmbar
– Rollläden schon vor der Nachtzeit herunter gelassen
– Briefkasten ist nicht geleert
– Wohnungsinhaber nimmt bei Kontrollanrufen das Telefon nicht ab (seltener)

Ein Großteil dieser Abwesenheitssignale können mit ganz geringem technischem Aufwand beseitigt werden. Eine Zeitschaltuhr, an die eine Beleuchtungsquelle und ein Radiogerät angeschlossen sind, dürfte ihre Wirkung nicht verfehlen.

Gerade zwischen 16.00 Uhr und 21.00 Uhr sind noch viele Wohnungsinhaber an ihrem Arbeitsplatz.
Die Zeitschaltuhr verwandelt zuverlässig die leere, dunkle Wohnung in ein unkalkulierbares Risiko für den Einbrecher. Licht und Lärm vertreiben Einbrecher! Sie wollen keinen Kontakt mit den Wohnungsinhabern.

Bei allen bislang registrierten Wohnungseinbrüchen waren die Wohnungen dunkel.
Nach bislang vorliegenden Erkenntnissen wurden die betroffenen Objekte tagsüber ausbaldowert.

Zur Erhöhung des Hinweisaufkommens ist es enorm wichtig, dass die Polizei über folgende Sachverhalte sofort unterrichtet wird:

– Laufen fremde Personen in einem Wohngebiet umher, die sich auffällig umsehen?
– Fallen fremde Fahrzeuge auf? Kennzeichen notieren!
– Können von angrenzenden Grundstücken verdächtige Geräusche
wahrgenommen werden? (Splittern von Glas, Hebelgeräusche)
– Unbekannte warten scheinbar grundlos auf der Straße oder in einem geparkten Auto – vielleicht steht jemand bei einer Straftat Schmiere.

Im Hinblick auf die bevorstehende Weihnachtsurlaubszeit ist eine funktionierende Nachbarschaftshilfe besonders wichtig. Die Nachbarn sollten wissen, dass man in Urlaub ist. In diesem Zusammenhang könnten Serviceleistungen, wie das Leeren der Briefkästen und das Bewegen der Rollläden koordiniert werden. Der gegenseitige Austausch von Telefonnummern erleichtert die Einordnung von Klirr- und Hebelgeräuschen bzw. der Präsenz unbekannter Personen auf dem Nachbargrundstück.
Eine intakte Gemeinschaft entsteht nicht von allein. Einer muss den ersten Schritt machen!