Ein 32-jähriger Mann war am Nachmittag des 25. Dezember 2011 während eines überwachten Besuchs eines Cafés auf dem Gelände des Psychiatrischen Zentrums Nordbadens (PZN) in Wiesloch geflohen. Er war seit Mai 2011 wegen eines Sexualdelikts auf einer geschlossenen Station in der Forensischen Klinik des Psychiatrischen Zentrums Nordbaden in Wiesloch untergebracht.
Seine Flucht soll per Bahn unter anderem über Sinsheim bis nach Waiblingen/Rems-Murr-Kreis geführt haben, wo er sich an einen Bekannten wandte, der ihn mit Geld für die Rückfahrt und mit Essen versorgt haben soll. Dieser Zeuge hatte sich noch am Montagabend in der Klinik gemeldet, die daraufhin die Wieslocher Polizei informierte.
Der Rückweg führte den 32-Jährigen über Stuttgart und Heilbronn wieder nach Wiesloch, wo er sich am Dienstagvormittag freiwillig wieder im PZN einfand.
Die Wieslocher Polizei hatte zuvor mit einem Großaufgebot nach ihm gefahndet.
Wie die bisherigen Ermittlungen der Kriminalpolizei ergaben, ist der 32-jährige Mann dringend verdächtig, während seiner Flucht zwei Sexualdelikte in Sinsheim/Rhein-Neckar-Kreis und in Waiblingen begangen zu haben:
Gegen 02.30 Uhr des 26. Dezember 2011 war eine 18-jährige Frau auf dem Weg vom Sinsheimer Bahnhof zu ihrer Wohnung in der Innenstadt, als sie in der Hauptstraße von einem bis zu jenem Zeitpunkt unbekannten Mann in sexueller Absicht bedrängt wurde. Aufgrund ihrer Hilferufe ließ der Tatverdächtige von der 18-Jährigen ab und flüchtete.
Am Montagabend wurde eine 16-jährige Schülerin in Waiblingen Opfer eines tätlichen Übergriffs. Gegen 18 Uhr soll der Flüchtige das Mädchen auf dem Heimweg in der Kurzen Straße gegen eine Wand gedrückt haben. Der 16-Jährigen gelang es, den Mann von sich wegzustoßen und zu einer Anwohnerin zu flüchten.
Bei seiner ersten Vernehmung am Dienstagvormittag durch die Wieslocher Kriminalpolizei räumte der Verdächtige beide Taten ein. Nach seiner erkennungsdienstlichen Behandlung wurde er wieder ins PZN Wiesloch gebracht, wo er in der geschlossenen Abteilung untergebracht wurde.
Die Ermittlungen dauern an.