Zweitägige Lkw-Großkontrolle der Polizei mit Schwerpunkt Ladungssicherung und Gefahrgut

Der LKW hatte nach Polizeiangaben zuviel Holz geladen.

Bei einer zweitägigen Kontrollaktion am 28./29.08.2014 auf der Autobahn 61 bei Frankenthal überprüfte die Polizei den gewerblichen Güterverkehr speziell im Hinblick auf die richtige Sicherung der Ladung und den Transport von gefährlichen Gütern.

Bereits am ersten Kontrolltag musste ein Drittel der überprüften Fahrzeuge stehen bleiben, da technische Mängel, mangelhafte Ladungssicherung, Überschreitung der zulässigen Fahrzeugmaße und -gewichte oder fehlende Genehmigungen für die Transportdurchführung festgestellt wurden.

Besonders gravierend war dies bei einem aus Osteuropa stammenden Sattelzug, der in loser Schüttung Fahrzeuggetriebe und Motoren mit nicht abgelassenem Öl transportierte. Dabei war die Ladung ohne jegliche Sicherung und drückte bereits die Ladebordwände nach außen.

Von außen nicht so auf den ersten Blick erkennbar, aber dennoch genauso gefährlich, waren mehrere Lkw mit defekten Bremsen und Reifen unterwegs. In einem Fall war eine Bremsscheibe bereits fünffach gerissen.

Zum sicheren Umladen eines pulverförmigen Gefahrgutes der Gefahrenklasse 9 (verschiedene gefährliche Stoffe, die nicht unter Klassen 1 – 8 subsumiert werden können) musste die Feuerwehr Frankenthal, unterstützt durch die BASF-Werksfeuerwehr anrücken. Auf dem Transportfahrzeug aus dem Rheinpfalz-Kreis waren einige Versandstücke undicht geworden, wodurch der pulverförmige Stoff austreten konnte. Eine konkrete Gefährdung Personen lag nach erster sachverständiger Einschätzung jedoch nicht vor.

Die Bilanz des zweiten Kontrolltages war genauso ernüchternd. Bei einem LKW, der Langholz transportierte, wurde festgestellt, dass er deutlich zu schwer war. Im weiteren Verlaufe der Überprüfung konnten mehrfach erhebliche Mängel an Reifen, Bremsanlage und des Fahrzeugaufbaus festgestellt werden. Es wurde daher die sofortige Entladung und Reparatur vor Ort angeordnet. Bei der Überprüfung eines beladenen Autotransporters wurde wurden ebenfalls erhebliche Mängel festgestellt. Auch dieses Fahrzeug musste entladen und anschließend abgeschleppt werden, da eine Weiterfahrt, auch im leeren Zustand nicht verantwortet werden konnte.

Die Freigabe bei den 36 beanstandeten LKW erfolgt erst nach erfolgter Wiederherstellung des ordnungsgemäßen Zustandes und der Überprüfung durch die Polizei.

An den vier Kontrollstellen waren an beiden Tagen 75 Polizeibeamtinnen- und Beamte aus Baden-Württemberg, Hessen, Luxemburg, Frankreich und Rheinland-Pfalz, des Hauptzollamtes Karlsruhe, der Service-und Dienstleistungsdirektionen (Gewerbeaufsicht) aus Neustadt und Koblenz und der Zentralen Bußgeldstelle Speyer, beteiligt.

Die Kontrollergebnisse im Überblick

  • Kontrollierte Fahrzeuge:  83
  • Beanstandete Fahrzeuge:  63
    davon wegen
  • Ladungssicherung:  23
  • Fahrzeugtechnik (Bremsen/Reifen u.a.):  15
  • Sozialvorschriften:  26
  • Gefahrgut:  4
  • Untersagungen der Weiterfahrt:  36
  • Strafanzeigen:  2
  • Ordnungswidrigkeiten:  85
  • Sonstige Berichte:  26
  • Sicherheitsleistungen:  rund 14.800 € (incl. Verfallsbeträgen) (Verkehrsteilnehmer die keinen Wohnsitz in Deutschland haben müssen das Bußgeld direkt vor Ort bezahlen)